Zweitens unterstützen wir die Transition der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit, etwa durch die Emission von Green Bonds. Drittens bieten wir Dienstleistungen an, die es Investoren ermöglichen, nachhaltig zu investieren. Eine große Herausforderung ist dabei die Datenbeschaffung und -qualität. Wir haben erhebliche Investitionen getätigt, um ESG-Daten in unsere Systeme zu integrieren und unseren Kunden entsprechende Reporting-Möglichkeiten anzubieten.
Wie beurteilen Sie die Attraktivität des Fondsstandorts Deutschland im Vergleich zu Luxemburg?
Gommel: Es gibt definitiv noch Luft nach oben für den deutschen Gesetzgeber, um den Fondsstandort attraktiver zu machen. Allerdings möchte ich betonen, dass in dieser Legislaturperiode schon einige Dinge in die richtige Richtung bewegt wurden. Es wurde ein bisschen mehr ein Level Playing Field zwischen den beiden Standorten geschaffen. Es gibt aber immer noch Bereiche, in denen Luxemburg Vorteile hat, etwa bei steuerlichen Aspekten für bestimmte Fondstypen. Ein Beispiel war bis vor kurzem die Mehrwertsteuerbefreiung für Managergebühren bei Private Equity-Fonds in Luxemburg. Auch bei Immobilienfonds gibt es Einschränkungen in Deutschland, die erst jetzt gelockert werden.
Dieser Artikel richtet sich ausschließlich an professionelle Investoren. Bitte melden Sie sich daher einmal kurz an und machen einige berufliche Angaben. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
Zweitens unterstützen wir die Transition der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit, etwa durch die Emission von Green Bonds. Drittens bieten wir Dienstleistungen an, die es Investoren ermöglichen, nachhaltig zu investieren. Eine große Herausforderung ist dabei die Datenbeschaffung und -qualität. Wir haben erhebliche Investitionen getätigt, um ESG-Daten in unsere Systeme zu integrieren und unseren Kunden entsprechende Reporting-Möglichkeiten anzubieten.
Wie beurteilen Sie die Attraktivität des Fondsstandorts Deutschland im Vergleich zu Luxemburg?
Gommel: Es gibt definitiv noch Luft nach oben für den deutschen Gesetzgeber, um den Fondsstandort attraktiver zu machen. Allerdings möchte ich betonen, dass in dieser Legislaturperiode schon einige Dinge in die richtige Richtung bewegt wurden. Es wurde ein bisschen mehr ein Level Playing Field zwischen den beiden Standorten geschaffen. Es gibt aber immer noch Bereiche, in denen Luxemburg Vorteile hat, etwa bei steuerlichen Aspekten für bestimmte Fondstypen. Ein Beispiel war bis vor kurzem die Mehrwertsteuerbefreiung für Managergebühren bei Private Equity-Fonds in Luxemburg. Auch bei Immobilienfonds gibt es Einschränkungen in Deutschland, die erst jetzt gelockert werden.
Können Sie Beispiele nennen?
Gommel: Ein gutes Beispiel sind die Fortschritte im Bereich der Besteuerung von Solaranlagen auf Immobilien in Fondsvermögen. Der Gesetzgeber hat erkannt, dass er seiner grünen Strategie zuwiderläuft und hat nun im Entwurf zum Zukunftsfinanzierungsgesetz II gewisse Freigrenzen eingeführt. Bis zu einer bestimmten Menge dürfen Einkünfte eines Fonds jetzt auch gewerblich sein.
Welche weiteren Schritte wünschen Sie sich, haben Sie da eine Art Prioritätenliste?
Gommel: Ich würde mir Unterstützung beim Thema ESG-Datenlizenzen wünschen. Gerade im Kontext ESG-Investments unserer Kunden ist es nicht nachvollziehbar, warum die Branche für die gleichen ESG-Ratingdaten auf mehreren Ebenen der Prozesskette mehrfach für dasselbe Finanzinstrument bezahlen sollen, nur damit wir unsere regulatorische Pflicht zur Prüfung der Einhaltung der ESG-bezogenen Anlagegrenzen auf Ebene des Asset Managers, beziehungsweise der KVG prüfen können. Eine Art regulatorische Lizenz, wie damals bei der Derivatverordnung, wäre hier sicher sehr im Sinne des Anlegerschutzes. Da brauchen wir aber Unterstützung durch die Aufsicht.
Die Branche hat in den vergangenen Jahren einige Herausforderungen erlebt. Welche Ereignisse haben Sie als besonders prägend empfunden?
Gommel: Drei Ereignisse stechen besonders hervor: Die Covid-19-Pandemie, der Beginn des Ukraine-Kriegs und die Zinswende
- Aus der Pandemie haben wir gelernt, dass operative Modelle resilient sein müssen. Das führte zu einer verstärkten Dualisierung von Prozessen.
- Die Ukraine-Krise und die damit einhergehende Volatilität haben uns die Notwendigkeit vor Augen geführt, kontinuierlich in unsere IT-Infrastruktur zu investieren. Wir haben beispielsweise bestimmte Systeme auf größere Serverfarmen migriert, um mehr Hardware-Power für Spitzenzeiten zu haben.
- Die Zinswende schließlich hat zu einer Verschiebung in der Attraktivität verschiedener Assetklassen geführt. Das bestätigt unsere Strategie einer breiten Aufstellung: In einer volatilen Welt sind Diversifikation und ein breites Produktangebot über alle Assetklassen und Märkte hinweg das Erfolgsrezept.
Zum Abschluss eine persönliche Frage: Wie bewältigen Sie den Druck, der mit Ihrer Position einhergeht?
Gommel: Mir haben meine Aufgaben immer viel Spaß gemacht. Dabei ist es wichtig, ein gutes Management-Team zu haben und selbst effizient zu arbeiten. Zugleich habe ich in meinem ganzen Berufsleben immer darauf geachtet, dass ich am Wochenende und im Urlaub abschalten kann. Letztendlich geht es darum, wie viel Zeit man zum Ausgleich zur Verfügung hat. Was ich in dieser Zeit mache, ob ich nur die Beine hochlege oder viel Sport treibe, ist sekundär. Es geht um den gesunden Ausgleich.
Über den Interviewten
Thorsten Gommel leitet seit 2019 die Geschäfte von BNP Paribas Securities Services zunächst in Deutschland in Österreich und seit 2020 in Nordeuropa. Zuvor war er knapp zehn Jahre in leitenden Positionen bei PWC, KPMG und dem IT-Konzern IBM.
Die institutionelle Kapitalanlage ist Ihre Leidenschaft?
Fast geschafft
Bitte auch im Spam-Ordner schauen!