Folgen von Covid-19 Bei Sachwertanlagen wird es zu Fehlbewertungen kommen

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Auswirkungen auf Immobilienmärkte

Mieter gewerblicher Immobilien sind bereits betroffen. Einzelhändler gehörten zu den ersten, die es getroffen hat. Da der Sektor bereits vor dieser Krise vor strukturellen Herausforderungen stand, wird er nun noch anfälliger werden. Viele Einzelhandelsgeschäfte werden von staatlicher Unterstützung abhängig sein, um überleben zu können.

Während Einzelhändler im Bereich der Basiskonsumgüter wie Lebensmittelgeschäfte und Apotheken möglicherweise weniger von dem starken Nachfragerückgang betroffen sind, werden die meisten Einzelhändler in den kommenden Monaten wahrscheinlich einen Rückgang der Kundenzahlen, Beeinträchtigungen der Lieferkette und Schwierigkeiten bei der personellen Besetzung erleben. Viele Einzelhändler werden ihre Mietzahlungen wahrscheinlich nicht rechtzeitig leisten können. Ohne staatliche Unterstützung könnten einige von ihnen gezwungen sein, ihr Geschäft aufzugeben.

In anderen Sektoren, die vom Tourismus abhängen, darunter Hotels, Restaurants und Freizeitunternehmen, wird die Lage wahrscheinlich immer schwieriger werden, je länger die Krise andauert. Auch in den Teilen des Bürosektors, die mit Tourismus, Reisen und verarbeitendem Gewerbe verbunden sind, kann es zu Insolvenzen in großem Maßstab kommen. Mieter mit gesunden Bilanzen und geringer Verschuldung werden widerstandsfähiger sein. Darüber hinaus werden Unternehmen, die eine wesentliche Rolle für das Funktionieren der Gesellschaft und der breiteren Wirtschaft spielen, wahrscheinlich eher staatliche Unterstützung erhalten.

In der Logistikbranche werden die Mieter von der Beeinträchtigung globaler Lieferketten und einem möglichen Arbeitskräftemangel getroffen. Es ist jedoch möglich, dass in der Zeit der erzwungenen sozialen Isolation ein größerer Prozentsatz der Bevölkerung vom elektronischen Handel (E-Commerce) abhängig wird, wodurch dieser Sektor eine gewisse Unterstützung erfährt. 

Studentenwohnheime sind von Covid-19 betroffen

Studentenunterkünfte sind im Allgemeinen ein defensiver Sektor. Die Mieteinnahmen dürften hier auf kurze Sicht weniger stark beeinträchtigt werden als in vielen anderen Sektoren. Wenn jedoch das globale Reise- und Hochschulwesen bis zum Spätsommer unterbrochen bleibt, werden die Belegungsraten für das Studienjahr 2020/2021 unter Druck geraten.

Vermieter und Kreditinstitute machen sich auf das Risiko beeinträchtigter Einnahmen gefasst. Sie werden eng mit den Mietern und Kreditnehmern zusammenarbeiten müssen, um diesen zu helfen, den Geldfluss in dieser schwierigen Zeit zu steuern. Das Engagement in stabilen Unternehmen mit starken Verpflichtungen in hochwertigen Gebäuden wird hierbei helfen. Da sich Entwicklungsprojekte aufgrund von Beeinträchtigungen der Lieferkette und des Arbeitskräftemangels verzögern können, ist es erforderlich, die Folgen abzuschwächen.