Marktstudie Focam zeigt Top- und Flop-Währungen

Vier Währungen sind es, die fundamental betrachtet bestens dastehen. Ihre Volkswirtschaften sind solide, die Schuldenquoten gering, die Arbeitslosenzahlen erträglich. Sie heißen Norwegische Krone, Singapur-Dollar, Schwedische Krone und Schweizer Franken – in eben dieser Reihenfolge. Und das sieht man ihrem Kursverhalten gegenüber dem Euro auch deutlich an.

Den Hintergrund liefert eine aktuelle Studie aus dem Hause des Family Office Focam. Hier ging es darum, 19 Währungen außerhalb der Eurozone zu analysieren und einzuordnen. Wirtschaftliche Gegebenheiten, wie Arbeitslosenquote, Wirtschaftswachstum, Verschuldung oder Wirtschaftsstruktur flossen zu 65 Prozent in das Ergebnis ein. Das rechtliche Umfeld maßen die Autoren am Korruptionsindex von Transparency International und dem International Property Rights Index und gewichteten das Resultat zu 25 Prozent. Maßstab für die restlichen 10 Prozent war die Frage, wie liquide die Währung überhaupt ist. Hier gewann natürlich der US-Dollar als Weltleitwährung. Devisen aus den Schwellenländern haben in dieser Disziplin naturgemäß Nachteile.

In der finalen Liste überrascht das miese Abschneiden von Kanada, die sich selbst mitunter als ziemlich solide feiern. Focams Begründung: Kanada verliert beim laufenden Defizit Punkte gegenüber der Konkurrenz. Zudem ist die Währung zwar durch den Rohstoffreichtum des Landes gedeckt, hängt aber auch stark an der Entwicklung der Rohstoffpreise.

Wie sich die Fundamentaldaten auf die Kursentwicklung auswirken, zeigen zwei Charts. Und siehe da, die Spitzengruppe zeichnet sich tatsächlich durch feste und vor allem auch schwankungsarme Kurse aus. Die rot markierten schwach positionierten Staaten schlugen sich weit weniger glorreich (siehe Grafik).

Was das zeigt? Dass die Entwicklung von Währungen tatsächlich mit dem Zustand desjenigen Landes zu tun hat. Einem Vermögensverwalter kann das zeigen, welche Fremdwährungen er zur Risikostreuung in die Portfolios seiner Kunden hinzuholen sollte.

Deutschland würde in der Rangliste übrigens den achten Platz einnehmen und damit im Mittelfeld landen.

Die Studie mit Hintergrundinformationen und Grafiken können Sie hier herunterladen.

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