Nachhaltige Geldanlage Privatanleger hängen institutionelle Investoren ab

Auf einer Klima-Demo streicht ein Mann mit Gasmaske und im Schutzanzug gelbe Fässer mit Atomenergie-Logo grün an.

Demonstranten wehren sich gegen einen grünen Anstrich für Erdgas und Atomenergie. Die EU-Kommission schlug Anfang 2022 vor, beide Energiequellen in die EU-Taxonomie aufzunehmen. Foto: Imago / xleo.fgex

Nachhaltige Geldanlagen und verantwortliche Investments haben ihren Wachstumskurs 2021 fortgesetzt. Die Gesamtsumme verantwortlicher Investments erreichte 2021 in Deutschland  mit 2,2 Billionen Euro ihr Rekordhoch. Das geht aus dem FNG Marktbericht 2022 hervor.

Zu dieser Gesamtsumme zählen Nachhaltige Geldanlagen, die um 50 Prozent auf 501,4 Milliarden Euro gestiegen sind. Der Marktanteil nachhaltiger Publikumsfonds, Mandate und Spezialfonds wuchs laut FNG um drei Prozentpunkte auf 9,4 Prozent.

 

 

Das FNG hat seine Definition Nachhaltiger Geldanlagen an die Offenlegungsverordnung (OffVO) angepasst. Für den vorliegenden Bericht gelten Publikumsfonds, die nach Artikel 8 oder Artikel
9 OffVO klassifiziert sind, als Nachhaltige Geldanlagen. Diese Definition wird analog auf Mandate und Spezialfonds angewendet. Unter Artikel 8 fallen Fonds mit ökologischen und/oder sozialen Merkmalen. Artikel-9-Fonds tragen zu einem oder mehreren Nachhaltigkeitszielen bei.

Privatanleger überholen institutionelle Investoren

Insbesondere Publikumsfonds sind nach Angaben des FNG noch stärker als in den Vorjahren gewachsen und hätten Mandate und Spezialfonds damit überholt. Mit einem Gesamtvolumen von 246 Milliarden Euro und einem Wachstum von 130 Prozent trugen nachhaltige Publikumsfonds 2021 laut FNG 60 Prozent zur Gesamtsumme nachhaltiger Publikumsfonds, Mandate und Spezialfonds bei.

Das Anlagevolumen privater Anleger habe sich auf 131,2 Milliarden Euro verdreifacht, das entspreche einem Wachstum von 230 Prozent. Die Gesamtsumme nachhaltiger Mandate und Spezialfonds legte im Vergleich zum Vorjahreswert um 16 Prozent auf 163,5 Milliarden Euro zu, wobei Spezialfonds rund 93 Prozent des Anlagevolumens ausmachen.

Dadurch verschiebt sich nach Angaben des Marktberichts auch die Relation der in Fonds und Mandaten investierten Gelder von institutionellen und privaten Anlegern: Der Anteil institutioneller Investoren schrumpfte 2021 von 82 Prozent im Vorjahr auf 64 Prozent, während der Anteil privater Anleger auf 36 Prozent zulegte. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 machten private Anleger noch sieben Prozent aus.