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Flossbach von Storch zum Aktienmarkt Wie Anleger theoretische Risiken real bewältigen

Philipp Vorndran, Kapitalmarktstratege von Flossbach von Storch: „Bei entsprechender Anlagequalität bedeuten kurzfristige Rücksetzer keine nachhaltigen Vermögenseinbußen.“

Philipp Vorndran, Kapitalmarktstratege von Flossbach von Storch: „Bei entsprechender Anlagequalität bedeuten kurzfristige Rücksetzer keine nachhaltigen Vermögenseinbußen.“ Foto: Flossbach von Storch

Die wohl meistgestellte Frage von Anlegern ist die nach der weiteren Entwicklung an den Märkten. Denn wer hierauf die richtige Antwort hat, weiß auch, wie er seine Anlagestrategie ausrichten muss. Doch niemand kann mit Sicherheit sagen, wie sich die Märkte entwickeln werden. Dennoch sollten Anleger eine Anlagestrategie verfolgen, die ihnen hilft, ihre Anlageziele zu erreichen. Gehen wir also zunächst der Frage nach, welche Strategien für Anleger denkbar sind.

Die fragile Anlagestrategie

Es könnte zum Beispiel die folgende sein: Wer auf ein einfaches „Weiter so“ an den Märkten vertraut, glaubt, dass die Notenbanken wie bisher alle (Markt-)Probleme lösen werden. Aber: Derzeit schaffen die Notenbanken entgegen der eigenen Absicht Fragilität im Finanzsystem. Eine Anlagestrategie, die das nicht berücksichtigt, ist ebenfalls fragil. Wer nur seine Erfahrungen in die Zukunft fortschreibt, verschließt letztlich die Augen vor langfristigen, möglicherweise neuen Risiken oder Strukturbrüchen. Entsprechend schlecht ist er auf Krisen und massive Veränderungen vorbereitet.

Das Truthahn-Problem

Die Gefahr fragiler Anlagestrategien zeigt der Vergleich mit dem Lebenslauf eines Truthahns: Das Geflügel findet von Geburt an jeden Tag seines Lebens einen vollen Futtertrog vor. Und so geht es davon aus, dass dies auch in Zukunft so sein wird. Doch am Abend vor Thanksgiving bleibt der Trog leer. Mehr noch: Der Truthahn muss feststellen, dass man ihm nach dem Leben trachtet. Das langfristige „Thanksgiving­Risiko“ war dem Truthahn nicht bewusst. Nichts deutete darauf hin. Und doch war es real.

Theoretische Risiken können plötzlich sehr real sein

Ähnlich unerwartet dürfte ein Crash eine fragile Anlagestrategie treffen: Die gehaltenen Vermögensklassen sind wenig krisenfest. Dem Anleger drohen hohe Verluste. So geschehen, als auf dem Höhepunkt der Finanzkrise viele Anleger erkennen mussten, dass die „Lehman-Zertifikate“ als Schuldverschreibung plötzlich wertlos wurden, weil der Emittent zahlungsunfähig war. Dieses Emittentenrisiko hatten viele Anleger – wenn überhaupt – nur als theoretisch wahrgenommen. Und doch war es real.

Die ängstliche Anlagestrategie

Anleger, die davon überzeugt sind, dass der nächste Crash naht, haben es auf den ersten Blick leichter. Zumindest erleben sie keine böse Überraschung. Um im Bilde zu bleiben: Bei dieser Strategie weiß der Truthahn, dass er geschlachtet wird. Aber: Er weiß nicht wann. Und hier liegt für den Anleger die Herausforderung. Da er jederzeit mit dem Crash rechnet, sichert er sich laufend ab. So meidet er volatile, aber ertragreiche Anlageklassen wie etwa Aktien. Renditechancen bleiben ungenutzt. In den USA geht der Konjunkturaufschwung in das zehnte Jahr – wer auf Aktien verzichtete, ließ Chancen liegen.

Der Ausweg: Robust investieren

Doch was können Anleger realistisch tun? Niemand kann voraussagen, wann der nächste Crash oder Aktienboom kommt. Ebenso unwahrscheinlich ist aber auch, dass der Konjunkturaufschwung ewig hält. Deshalb sollten sich Anleger für eine Anlagestrategie entscheiden, die in ruhigen Marktphasen gute Erträge erzielen kann, die aber in turbulenten Marktphasen widerstandsfähig genug ist, um Verluste zu begrenzen. Die wahre Herausforderung ist der Boom: Dann kann es sein, dass die Rendite dieser Strategie unter der Marktrendite liegt. Gerade dann brauchen Anleger Geduld, Disziplin und Vertrauen, um nicht den Versuchungen des Herdentriebs oder des Timings zu erliegen.

Breit streuen, Schwankungen akzeptieren, langfristig anlegen

Diese Strategie ist anspruchsvoll. Sie trifft keine Ganz-oder-gar-nicht-Entscheidungen. Vielmehr diversifiziert sie und stellt das Chance-Risiko-Verhältnis der einzelnen Anlageklassen in Bezug. Die Strategie investiert langfristig und akzeptiert Kursschwankungen. Bei entsprechender Anlagequalität bedeuten kurzfristige Rücksetzer deshalb keine nachhaltigen Vermögenseinbußen. Im Gegenteil: Sie können Einstiegschancen eröffnen. Aber sie verlangt vom Anleger Disziplin und Durchhaltevermögen, wenn die robuste Strategie temporär unter Druck gerät – gerade auch in boomenden Märkten.

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