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Flossbach von Storch-Stratege zu Aktienkauf Den Markt zu timen funktioniert nicht

Philipp Vorndran: „Der Versuch, den Markt zu timen, ist zum Scheitern verurteilt.“

Philipp Vorndran: „Der Versuch, den Markt zu timen, ist zum Scheitern verurteilt.“ Foto: Flossbach von Storch

Viele Anleger versuchen, über den richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt das Meiste aus ihrem Investment zu machen. Ihre Idealvorstellung sieht so aus: Sie kaufen eine Aktie, wenn der Kurs seinen Tiefpunkt erreicht hat. Befindet sich der Kurs wieder auf seinem Höhepunkt, wird wieder verkauft.

Unseres Erachtens ist jedoch der Versuch, den Markt zu „timen“ zum Scheitern verurteilt. Denn niemand kann sagen, ob ein Markt oder eine Aktie tatsächlich schon ihren Tief- oder Höhepunkt erreicht hat. Vielleicht steigt die Aktie weiter; vielleicht fällt der Markt noch tiefer. Ob eine Aktie auf ihrem Hoch- oder Tiefpunkt angekommen ist, lässt sich immer erst in der Rückschau bewerten. Schon deshalb bleibt die Idealvorstellung der Anleger ein Wunsch.

Erst der faire Wert zeigt, ob eine Aktie teuer oder günstig ist

Viel wichtiger ist aber, dass die bloße Kursbetrachtung Anlegern kein aussagekräftiges Urteil über eine Aktie erlaubt. Eine Aktie, die 50 Prozent an Wert verloren hat, kann immer noch zu teuer sein. Eine verlässliche Information liefert der Aktienkurs nur dann, wenn Anleger ihn in Beziehung setzen zum fairen Wert, dem Ergebnis einer gründlichen Unternehmensanalyse.

Erst anhand des fairen Wertes können Anleger beurteilen, ob der Preis für eine Aktie angemessen ist. Dann jedoch fällt die Entscheidung vergleichsweise leicht: Unterschreitet der Aktienkurs, mithin der Preis für das Unternehmen, den fairen Wert, ist ein Kauf sinnvoll. Überschreitet er ihn, ist es Zeit zu verkaufen. Doch welche Faktoren machen ein gutes Unternehmen aus? Was beeinflusst den fairen Wert? Hier seien beispielhaft drei wichtige Elemente genannt, die ein Unternehmen mitbringen muss, damit es sich als langfristige Investition eignet.

Ein robustes Geschäftsmodell

Gute Unternehmen haben ein Geschäftsmodell, das nicht ohne Weiteres von anderen übernommen werden kann. Sie verfügen beispielsweise über Patente, die das geistige Eigentum der Firma schützen. Oder sie haben eine starke Marke aufgebaut, deren Markenwert sich monetarisieren lässt. Ein gutes Beispiel liefern Luxusgüterhersteller. Ihre Markenprodukte genießen bei vielen Konsumenten eine viel höhere Wertigkeit als Produkte von Handelsmarken aus Discountern. Entsprechend können Luxusgüter höhere Preise erzielen. Diese Preise sind für ein Unternehmen auch der Lohn für oft jahrzehntelange kontinuierliche Qualität – mithin ein Merkmal, das sich nicht über Nacht nachahmen lässt.