Flossbach von Storch Research Institute China auf dem Weg zur High-Tech-Supermacht

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Für die internationale Arbeitsteilung, die Ordnung der Weltwirtschaft und die Wachstumspotentiale der westlichen Industrieländer ist höchst relevant, dass China nicht nur Mitglied im Club der Tech-Leader werden, sondern die bisherigen Technologie-Führer ersetzen möchte. Es ist evident, dass dadurch für Länder mit einem hohen technologie-intensiven Wertschöpfungsanteil des verarbeitenden Gewerbes eine enorme Herausforderung entstanden ist.

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Deutschlands Wertschöpfungsanteil des verarbeitenden Gewerbes in den High-Tech-Industrien beträgt 68 Prozent, gefolgt von Südkorea mit 67 Prozent, Irland mit 66 Prozent, Ungarn mit 63 Prozent, der Tschechischen Republik mit 59 Prozent, Dänemark mit 58 Prozent, Japan und die Slowakei mit jeweils 57 Prozent, Österreich mit 55 Prozent, die Vereinigten Staaten, Belgien und Slowenien mit jeweils 54 Prozent, Frankreich mit 53 Prozent, Italien mit 51 Prozent und Großbritannien mit 50 Prozent. Auffällig ist, dass sich 80 Prozent der Staaten mit einem hohen High-Tech-Wertschöpfungsanteil des verarbeitenden Gewerbes in Europa befinden. Zählt man die USA hinzu, wird überdeutlich, welche Herausforderung China für den Westen darstellt.

Chinas Führung hat nicht nur den Erwerb von technologischem Wissen aus dem Ausland durch M&A und Joint Ventures mit ausländischen Unternehmen gefördert, sondern hat auch die internen Anstrengungen zum Aufbau einer umfassenden technologischen Basis intensiviert. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben in China sind in den letzten fünfzehn Jahren sowohl absolut als auch in Prozent des BIP stärker gestiegen als in jeder anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaft. Dieser Trend dürfte sich in den kommenden Jahren fortsetzen.

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Auch bei den Patentanmeldungen von in China ansässigen Personen und Institutionen verzeichnete das Land im letzten Jahrzehnt einen starken Anstieg.