Es ist ein Deal, der auch in Deutschland wahrgenommen werden dürfte: Advent und der Abu Dhabi Investment Authority (ADIA) beteiligen sich an Fisher Investments. Etwa 2,5 bis 3,0 Milliarden US-Dollar legen das Private-Equity-Unternehmen und der Staatsfonds dafür auf den Tisch – beide erwerben demnach eine Minderheit an dem US-amerikanischen Vermögensverwalter. Haupteigentümer bleibt weiterhin Ken Fisher, der den Vermögensverwalter 1979 gegründet hat und nun einen Teil seiner Anteile an die beiden Großanleger verkauft.
Die beiden institutionellen Anleger bewerten das Unternehmen laut einer Pressemitteilung mit 12,75 Milliarden US-Dollar – was wiederum darauf schließen lässt, dass Advent und Adia etwa 20 der Unternehmensanteile übernehmen. Fisher behält etwa 70 Prozent der stimmberechtigten Aktien. Die Transaktionen wollen die beteiligten Parteien noch in diesem Jahr abschließen – Unternehmensgründer Fisher und das Management des Vermögensverwalters sollen dann auch weiterhin das Unternehmen führen. Auch für Kunden werde sich nichts verändern, heißt es in einer Pressemitteilung.
Mit dem Deal möchte Fisher seinen Nachlass planen, bisher war die Familie einziger Investor des Unternehmens. Fisher Investments soll weiterhin unter der Leitung von Damian Ornani als unabhängiger Vermögensverwalter und Anlageberater auftreten. Das Unternehmen verwaltet über 275 Milliarden US-Dollar für 150.000 Kunden weltweit, nach eigenen Angaben auch für 185 der größten und bekanntesten institutionellen Kunden. Und: Über Umwege ist Fisher Investments auch am deutschen Markt vertreten.
Seit Zusammenschluss ist Fisher Investments auch in Deutschland tätig
Denn 2007 beteiligte sich Fisher an der damaligen Thomas Grüner Vermögensmanagement. Der Vermögenverwalter mit Sitz in Rodenbach in der Westpfalz heißt seit dem Zusammenschluss Grüner Fisher Investments – und zählt in Deutschland zu den größeren Vermögensverwaltern. Neben dem Stammsitz unterhält das Unternehmen eine Niederlassung in Frankfurt am Main. Außerdem veröffentlicht Fisher regelmäßig deutsche Kolumnen beim Börsenmagazin „Focus-Money“.
Der Staatsfonds aus dem Emirat Abu Dhabi – bei dem mit Bernd Scherer inzwischen auch ein in Deutschland bekannter Kapitalmarktstratege arbeitet – möchte sich langfristig an Fisher Investments beteiligen, weitere Investments sind laut Pressemitteilung aber nicht geplant. Das Gleiche gilt auch für die Investoren hinter Advent, die Einfluss beim US-amerikanischen Vermögensverwalter gewinnen: So investiert Advent laut einer Pressemitteilung unter anderem das Kapital des süd-koreanischen National Pension Service. Der Pensionsfonds zählt mit einem verwalteten Vermögen von 800 Milliarden US-Dollar zu den größten der Welt.