Fintech-Studie von PWC „Banken werden zu Technologieunternehmen“

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Mit welcher Wucht die Fintech-Welle die Finanzindustrie erfasst hat, zeigen auch andere Zahlen aus der PWC-Studie. So sind über die vergangenen vier Jahre weltweit mehr als 40 Milliarden Dollar in Finanz-Startups geflossen. Dabei lag die durchschnittliche jährliche Steigerung bei 41 Prozent – der Trend zeigt also weiterhin nach oben.

Auffällig: In den vergangenen beiden Jahren wurde jeweils rund eine Milliarde Dollar in Fintechs investiert, die sich auf künstliche Intelligenz spezialisiert haben. Dabei zählten neben Venture-Capital-Fonds auch viele große Finanzkonzerne zu den Geldgebern. 2016 gingen zudem 450 Millionen Dollar an Finanz-Startups, die mit Blockchain-Technologie experimentieren. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach dies einem Plus von 79 Prozent. „All dies deutet darauf hin, dass die digitale Transformation der Finanzbranche gerade erst richtig Fahrt aufgenommen hat“, sagt Demgensky.

Tatsächlich zeigt die Umfrage, dass die Finanzrevolution längst nicht mehr auf den Payment-Bereich beschränkt ist. So glauben 60 Prozent aller Finanzdienstleister, dass ihre Kunden bei „Personal Finance“-Themen inzwischen regelmäßig auf Fintechs vertrauen. Bei Ratenkrediten sind es 56 Prozent, bei Sparprodukten 49 Prozent und bei Versicherungs- sowie Anlagethemen immerhin schon jeweils 38 Prozent.

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Ebenfalls bemerkenswert: Selbst die Regulierung, mit der sich viele Finanz-Startups lange Zeit schwertaten, scheint sich zu einer Fintech-Domäne zu entwickeln. Über ihre Innovationsplattform Denovo beobachtet PWC eigenen Angaben zufolge momentan rund 230 Startups, die sich darauf spezialisiert haben, Finanzdienstleistern bei Regulierungs- und Compliance-Problemen zu unterstützen. Allein in diese sogenannten Regtechs sind in den vergangenen vier Jahren insgesamt 1,4 Milliarden Dollar geflossen. 

Über die Studie:
Der „Global Fintech Report 2017“ basiert auf den Angaben von 1308 Befragten aus 71 Ländern. Die Umfrageteilnehmer stammen aus allen Bereichen der Finanzdienstleistungsbranche, bei den meisten von ihnen handelt es sich den Angaben zufolge um Führungskräfte. Die komplette Studie im englischen Original gibt es hier als pdf.

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