Berliner Fintech Nao bietet Zugang zu Private-Equity-Fonds ab 1.000 Euro

Nao-Gründer Robin Binder

Nao-Gründer Robin Binder: Das Fintech will Direktinvestments in Private-Equity ab 1.000 Euro ermöglichen. Foto: Domenika

Private Equity gehört längst zum Standardrepertoire institutioneller Investoren. Doch für Privatanleger sind die Einstiegshürden in die Anlageklasse in der Regel zu hoch. Nao will am deutschen Markt nun Investitionen in Private-Equity-Fonds ab 1.000 Euro anbieten. Laut eigenen Angaben ermöglicht das Fintech als erster Anbieter am deutschen Markt Investments ab einer so geringen Summe in einen Private-Equity-Fonds – bislang habe es dazu Optionen über Tokenisierung gegeben.

Co-Investment-Ansatz erleichtert Zugang zu UBS-Fonds

Ermöglicht wird dies durch einen Co-Investment-Ansatz über die Nao-Plattform: Darüber sollen Privatanleger an einem von der UBS gemanagten Private-Equity-Secondaries-Fonds partizipieren. Der Private Equity (LUX) Evergreen Secondary Fd EUR seeding-acc (ISIN LU2461279726) ist für semi-professionelle Investoren ab einer Mindestinvestitionssumme von 50.000 Euro zugänglich, Nao senkt die Mindestinvestitionssumme auf 1.000 Euro. Anleger erhalten Bruchstücke des Fonds direkt in ein Depot bei der Baader Bank gebucht. Die Netto-Zielrendite liegt bei 12 Prozent per annum. Der semi-liquide Fonds kann quartalsweise veräußert werden.

„Private Equity als Anlageklasse bleibt Anlegerinnen und Anlegern bisher meist verschlossen. Dabei bietet diese Assetklasse in der Regel attraktive zweistellige Renditen und eignet sich gut zur Diversifikation des Portfolios – unabhängig vom Kapitalmarkt“, sagt Geschäftsführer und Co-Gründer Robin Binder. 2022 gründete der 29-Jährige das Berliner Unternehmen. Zuvor beriet er unter anderem mehrere Jahre für die Hypovereinsbank größere Mittelstandsunternehmen in der Region Stuttgart und baute ein Single Family Office mit auf. Das Fintech Nao bezeichnet sich selbst als „digitales Family Office“.

 

Zugang zu Private Equity wird für Privatanleger leichter

Generell haben Fintechs und Asset Manager den Zugang zu Private-Equity-Anlagen in den vergangenen Jahren vereinfacht. So wirbt beispielsweise Moonfare schon seit Längerem damit, Private Equity auch mit geringeren Mindestanlagen für Privatanleger über Einzel- und Dachfonds verfügbar zu machen. Das Unternehmen RWB ermöglicht den Zugang zu Private-Equity-Fonds ab 5.000 Euro. Der Real-Asset- und Investment-Manager Wealthcap vermarktet entsprechende Dachfonds speziell an Private-Banking-Kunden. Auch weitere Dachfondsanbieter oder Privatbanken locken mit niedrigen Einstiegshürden.

Einen direkten Zugang oder einen Zugang über Co-Investments zu Private Equity bieten Fonds nach der Eltif-Regulierung. Der Markt für European Long Term Investment Funds wuchs in den vergangenen Jahren kräftig. Ab 2024 können sich Privatanleger nach der neuen Eltif-Verodnung ohne die bislang geltende Mindestanlagesumme in Höhe von 10.000 Euro an den Fondsvehikeln beteiligen, die abseits der Börse investieren.

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