Angenommen, ich fahre einen saftigen Wertzuwachs mit meinem Sachinvestment ein: Wie kann ich die Anteile wieder veräußern?
Miller: Als Gründer haben wir uns für die Anwendung der Blockchain entschieden, um illiquide Anlageklassen durch die Tokenisierung fungibel zu machen. Wir sprechen auch davon, sogenannte „Non-Bankable Assets” liquide zu machen. Die gesamte Wertschöpfungskette der Tokenisierung wird jedoch nur vollständig abgebildet, wenn man nach dem Ersterwerb der tokenisierten Anteile auch die Übertragbarkeit ermöglicht. Genau das wird auf dem bald erscheinenden Sekundärmarkt bei Cometum möglich sein. Hierbei werden unsere Anleger in der Lage sein, auf dem Sekundärmarkt den Preis für ihre Anteile selbst festzulegen und an andere Cometum-Nutzer zu übertragen. Der gesamte Prozess wird rechtssicher und unverfälschbar mit Hilfe der Blockchain automatisiert abgewickelt.
Denken Sie, dass fraktionalisierte Beteiligungen an Sachwerten in tokenisierter Form im Wealth Management eine größere Rolle spielen werden?
Miller: Unsere Produkte und Services richten sich nicht ausschließlich an Privatkunden. Sie eignen sich aus Anlagegesichtspunkten auch für institutionelle Kunden, darunter auch Wealth Manager und Family Offices. Deren Mandanten suchen gleichermaßen nach Möglichkeiten, ihr Vermögen gegen die Inflation abzusichern. Institutionelle Investoren können dabei die Vorteile der Fraktionalisierung an ihre Kunden weitergeben. So lässt sich durch die Fraktionalisierung eine Losgrößentransformation erzielen – mit niedrigeren Einstiegshürden für ein Direktinvestment und geringerem Risiko als bei einer Anlage in ein einzelnes Asset. Dadurch ist auch eine breitere Diversifizierung von Portfolios mit Alternative Assets im Blue-Chip-Bereich möglich.
Wealth-Management-Kunden ermöglicht das bei gleichbleibender Anlagenhöhe eine bessere Risikoverteilung und Diversifizierung ihres Portfolios. Es sprechen also gute Argumente dafür, dass Wealth Manager in Zukunft auf fraktionalisierte Sachwerte zurückgreifen, um sich von Mitbewerbern abzugrenzen und einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
Zurück zum eingangs erwähnten Porsche 911E. Aktuell steht der noch alleine in der „Cometum-Garage“. Wann füllt sich das Portfolio?
Miller: Das Portfolio füllt sich sukzessive durch die Erweiterung der Assetklassen. Im Blick behalten sollte man hier bereits im Oktober unsere nächste Assetklasse: Diamanten. Kunden können sich auf einen Zweikaräter-Diamanten von höchster Qualität freuen. Darüber hinaus besteht kein Grund zur Sorge, dass der Porsche 911E unserer Anleger alleine in der „Cometum-Garage“ bleiben wird. Auch hier kann man bereits auf kommende Fahrzeuge gefasst sein, wie zum Beispiel einen Aston Martin DB 5 oder den Mercedes 300 SL Gullwing.
Wie kommen Sie an diese alternativen Assets heran?
Miller: Zu Beginn des Go-Lives im August ist Cometum mit einem Fahrzeug gestartet. Grundsätzlich lassen wir bei der Auswahl unserer Assets stets höchste Sorgfalt walten und gehen bei der Erweiterung der Klassen nacheinander vor. So wird nach der Assetklasse Diamanten als nächstes ein Kunstwerk aus der zeitgenössischen Epoche auf der Plattform erscheinen. Als Kontrast zu Sachwerten wollen wir unseren Kunden im weiteren Verlauf die Anlageklasse Private Equity näherbringen und ihnen hier eine Beteiligung ab 1.000 Euro ermöglichen.
Den Zugang zu den jeweiligen Assetklassen haben wir uns durch den sukzessiven Aufbau eines weit verzweigten Netzwerks verschafft. So haben sich hieraus spezielle Expertengremien für jede Assetklasse herausgebildet, die uns während des gesamten Prozesses begleiten – von der Vorauswahl, über die Beschaffung, Bewertung und schließlich bis hin zur Abwicklung und Verwahrung. Bei der Assetklasse Kunst werden wir von freien Kunstberatern, Galerien und Museen beraten. Gute Beziehungen zu Diamantenschleifereien in Antwerpen verschaffen uns Einkaufsvorteile, die wir in Form einer hohen Rendite an unsere Anleger weitergeben können. Im Rahmen der Beschaffung, Bewertung und Verwahrung von Oldtimern dürfen wir auf die Expertise unserer Verwahrpartner und unseres Versicherungspartners OCC zurückgreifen.