Neues Jahr, neue Mitarbeiter. Die Finanzbranche sucht Fachkräfte. Das zeigt nicht nur der Blick auf Karriereportale wie Linkedin oder Indeed, sondern auch eine Umfrage des Personalvermittlers Robert Half.
Demnach wollen 59 Prozent der befragten Finanzdienstleister und Banken in der ersten Jahreshälfte neue Stellen schaffen, das ist ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2024.
93 Prozent aller Finanzunternehmen offen für neues Personal
Rund ein Drittel aller Umfrageteilnehmer will seine Mitarbeiterzahl laut Robert Half immerhin konstant halten und aktuell besetzte Stellen im Kündigungsfall nachbesetzen. Einen Einstellstopp planen lediglich 7 Prozent der befragten Unternehmen. Kein Arbeitgeber plant Entlassungen. Somit planen 93 Prozent aller Unternehmen Einstellungen.
Besonders Finanzdienstleister und Banken mit mehr als 500 Mitarbeitern setzen laut Robert Half auf Expansion. Mit 67 Prozent würden mehr als zwei Drittel der Befragten Großunternehmen ihre Teams ausbauen wollen. Ein Drittel wolle freiwerdende Stellen nachbesetzen. Einstellungsstopps oder Entlassungen seien nicht geplant.
Regulierung, Digitalisierung und demografischer Wandel treiben Personalnachfrage
„Unternehmen des Finanzsektors befinden sich seit Jahren in einem Spannungsfeld zwischen zunehmender Regulierung und dem damit mitunter einhergehenden digitalen Transformationsdruck. Der demografische Wandel schlägt hinsichtlich des Personalbestandes zusätzlich ins Kontor", sagt Emine Yilmaz, Vizeleiterin Permanent Placement Operations Deutschland, Frankreich und Schweiz bei Robert Half. „Aktuell erwarten wir, dass sich dieser Trend über das gesamte Jahr 2025 verstetigt und womöglich dynamisieren könnte“, so Yilmaz mit Blick auf die Personalnachfrage.
Vertriebler, Analysten und Controller gesucht
Besonders gefragt ist Personal den Umfrageergebnissen zufolge in den Bereichen Vertrieb (42 Prozent der Angaben), Datenanalyse (41 Prozent) sowie Finanzen und Rechnungswesen (39 Prozent).
Im Vertrieb treiben große Finanzdienstleister mit mehr als 500 Mitarbeitern die Nachfrage nach oben. Mit 56 Prozent suchen mehr als die Hälfte dieser Unternehmen neue Vertriebsmitarbeiter. Analysten und Ökonomen werden vor allem von mittelgroßen Finanzunternehmen gesucht (53 Prozent der Angaben). 52 Prozent der kleinen Unternehmen suchen im ersten Halbjahr neues Personal im Bereich Rechnungswesen.
Zu den gefragtesten Fachkenntnissen zählen laut Robert Half Mehrsprachigkeit, Kenntnisse in Basel/Solvabilitätsverordnung, Risikoanalyse und ESG-Themen. Gerade Wissen in den Bereichen Regulatorik, Risikoanalyse und Mehrsprachigkeit seien dabei rar.
Die Ergebnisse basieren auf einer Umfrage des Personaldienstleisters Robert Half. Dieser hat im Juli 2024 100 Entscheidungsträger und Personalverantwortliche der Finanzdienstleistungsbranche zu ihren Einstellungsabsichten befragt.