Filialschließungen, aber mehr Private-Banking-Standorte Deutsche Bank schafft 100 Stellen im Private Banking

Christian Sewing (l.), Vorstand des Unternehmensbereich Private, Wealth & Commercial Clients, und Ulrich Christmann, Leiter Private Banking Deutschland

Christian Sewing (l.), Vorstand des Unternehmensbereich Private, Wealth & Commercial Clients, und Ulrich Christmann, Leiter Private Banking Deutschland

Die Deutsche Bank schließt 188 von ihren derzeit noch 728 Filialen in Deutschland bis Ende des zweiten Quartals dieses Jahres. Das Private Banking will das Institut dabei jedoch stärken, auch personell.

Demnach sollen die Dienstleistungen für vermögende Privatkunden künftig flächendeckend angeboten werden: „Wir haben dann in jeder Filiale auch das komplette Private-Banking-Angebot, das war bisher nicht so“ sagte Ulrich Christmann, Leiter Private Banking Deutschland bei der Deutschen Bank, gegenüber dem private banking magazin.

100 neue Private-Banking-Berater

Um das Vorhaben zu stemmen, sollen zahlreiche neue Stellen für Private Banker entstehen. „Wir schaffen im Private Banking 100 neue Beraterstellen. Darüber hinaus investieren wir gezielt in den Ausbau unserer Dienstleistung Portfolioberatung, um der steigenden Nachfrage nach individueller Begleitung in der Vermögensanlage Rechnung zu tragen“, so Christmann weiter. Die neu zu schaffenden Stellen werden einem Sprecher zufolge aus den eigenen Reihen besetzt werden.

Zunächst stehen aber die Filialschließungen an: „Es gibt zwei Wellen, Ende des ersten und Ende des zweiten Quartals", sagte Christian Sewing, Vorstand für Privat- und Firmenkunden sowie Hochvermögende zur „Berliner Morgenpost“. „Dann sind wir weitgehend durch“.

Keine „Filialen light“

Anders als es der Mitbewerber Commerzbank plant, soll es bei der Deutschen Bank keine Niederlassungen mit reduziertem Angebot geben, Stichwort „Filiale light“. Auf diese Weise sollen wechselwillige Kunden gehalten werden: „Ziel muss sein, im Geschäft mit den anspruchsvollen Privatkunden null Prozent zu verlieren, sogar eher dazuzugewinnen“, so Sewing im Gespräch mit der „Berliner Morgenpost“ weiter.

Parallel dazu entstehen deutschlandweit acht Beratungszentren, unter anderem in Essen, Hamburg, Leipzig und Wuppertal. Dort sind 360 Bankberater für die Kunden per Telefon, Chat und Video da – auch samstags.

Sowohl die Filialschließungen als auch die Neueinstellungen sind Teil der „Strategie 2020“, die die Bank im Herbst 2015 vorgestellt hatte. Im Zuge dessen hat das Institut unter anderem seine Geschäftseinheiten reorganisiert. Ziel ist, sich in den Regionen über alle Divisionen hinweg einheitlich aufzustellen.