Ich gehe nicht davon aus, dass die Dollar-Schwäche im Anschluss an die Sitzung des Offenmarktausschusses den Anfang eines deutlichen Abwärtstrends markiert. Gleichwohl dürfte die Phase der Dollar-Aufwertung der vergangenen Jahre und insbesondere seit Mitte 2014 (siehe untenstehenden Chart) nun vorbei sein. Dadurch werden die Finanzierungskonditionen umgehend erleichtert, was die Kursschwankungen an den Finanzmärkten reduzieren dürfte.
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Ende einer Ära: Handelsgewichteter Wert des US-Dollars gegenüber wichtigen Währungen
Quelle: Datastream, März 2016
Industrieländer trotzen der Deflation
Während sich die Finanzierungskonditionen lockern, wird gleichzeitig immer deutlicher, dass die Industrieländer die Auswirkungen der dritten deflationären Welle recht gut überstanden haben.
Zwar haben wir einen Volumen- und Preisschock bei Handelsgütern und bei der Industrieproduktion erlebt, die US-Binnenwirtschaft hat sich jedoch weiter solide entwickelt, und auch die Eurozone und Großbritannien präsentieren sich in gutem Licht. Die noch vor einigen Wochen herrschende Furcht vor einem erneuten Abgleiten der USA in die Rezession war meines Erachtens weit überzogen.
Stattdessen dürften wir uns wohl auf eine Phase soliden Wirtschaftswachstums mit günstigen Finanzierungskonditionen freuen. Das dürfte die Aktienmärkte beflügeln, mit dem US-Markt an der Spitze.
Eine Abwertung in China würde diese These gefährden und möglicherweise eine weitere Deflationswelle nähren. Diese Gefahr scheint jedoch weitgehend gebannt. Die von äußerst niedrigen Niveaus ausgehende jüngste Erholung in Schwellenländern und bei Rohstoffen wird sich voraussichtlich abkühlen. Denn beide Bereiche stehen vor strukturellen Herausforderungen, deren Bewältigung noch Jahre dauern wird.
An die Spitze des Aufschwungs dürften sich vielmehr jene Bereiche setzen, die von der jüngsten Erholung weniger betroffen waren. Dabei handelt es sich um die Branchen, die stark von geistigen Eigentumsrechten geprägt sind, wie Informationstechnologie und Gesundheit.