Wir kennen das ja: Die Zinsen stehen tief, trotzdem braucht man die eine oder andere Geldanlage, die einen regelmäßigen Kupon abwirft. Mit Bundesanleihen ist dieser Konflikt nur noch schwer bis gar nicht zu bewältigen. Jetzt kommt der Zertifikate-Emittent Société Générale mit einem Produkt auf den Markt, das Zinsen bringen soll, ganz ohne Durationen, Fremdwährungen und Dividenden.
Die Produktgruppe nennt sich Credit Linked Note und funktioniert so: Anleger bekommen einen festen Zinssatz über drei Jahre. Wenn eine bestimmte Anzahl Unternehmen aus dem Itraxx Europe Main Index ausfällt, verliert der Anleger Geld. Je mehr Unternehmen, desto mehr Geld, bis hin zum Totalverlust. Die erste Serie (WKN: SG6 C9Q) gab es Ende März und bietet 3 Prozent Kupon, wenn nicht mehr als drei Unternehmen ausfallen. Dann staffeln sich Zins und Rückzahlung, und bei acht weißen Fahnen gibt es gar nichts mehr. Der Itraxx Europe Main Index besteht aus 125 Unternehmen mit Investment-Grade-Rating. Weitere Serien sollen folgen, wobei die Details variieren können.
Wir sprachen mit dem Vertriebschef für Deutschland und Österreich, Peter Bösenberg, über Produkteigenschaften, die geeignete Anlegerschaft und das gehebelte Ausfallrisiko.
private banking magazin: Am Anleihemarkt bekomme ich bei einem Kreditausfall wenigstens einen Teil meines Geldes zurück. Bei Ihnen droht Totalverlust.
Peter Bösenberg: Unsere Bonitätsanleihe ist zwar ohne sogenannte Recovery Rate ausgestattet, dafür ist der Anleger gegen drei Kreditausfälle geschützt. Der Totalverlust droht erst ab acht oder mehr Kreditereignissen.
Trotzdem ist das Ausfallrisiko nicht von der Hand zu weisen.
Bösenberg: Wer ein Kreditsterben befürchtet, sollte sicherlich die Finger von dem Zertifikat lassen. Aber man muss das auch realistisch betrachten: 2008 und 2009 ist im Investment-Grade-Bereich trotz Finanzkrise kein einziger Schuldner ausgefallen. Und die Laufzeit ist überschaubar kurz.
Kann man das Papier trotzdem vorzeitig verkaufen?
Bösenberg: Ja, die Kursschwankungen richten sich nach den Risikoaufschlägen der zugrundeliegenden Schuldner und sollten nie höher als 10 Prozent liegen. Direkte Laufzeitschwankungen, die aus einem sich ändernden Zinsniveau kommen, gibt es aber nicht. Es geht nur um die Risikoaufschläge, die Spreads.
Was ist an dem Papier neu?
Bösenberg: Der Mechanismus. Wir haben einen Puffer eingebaut, indem erst Geld verloren geht, wenn mehr als drei Schuldner ausfallen. Das gab es vorher noch nicht.
Wer kauft so etwas?
Bösenberg: Zurzeit hauptsächlich Banken, Vermögensverwalter und institutionelle Anleger. In der Schweiz läuft es schon sehr gut. Es ist natürlich nichts für totale Pessimisten. Man muss schon daran glauben, dass sich die Welt morgen noch dreht.
Die Produktgruppe nennt sich Credit Linked Note und funktioniert so: Anleger bekommen einen festen Zinssatz über drei Jahre. Wenn eine bestimmte Anzahl Unternehmen aus dem Itraxx Europe Main Index ausfällt, verliert der Anleger Geld. Je mehr Unternehmen, desto mehr Geld, bis hin zum Totalverlust. Die erste Serie (WKN: SG6 C9Q) gab es Ende März und bietet 3 Prozent Kupon, wenn nicht mehr als drei Unternehmen ausfallen. Dann staffeln sich Zins und Rückzahlung, und bei acht weißen Fahnen gibt es gar nichts mehr. Der Itraxx Europe Main Index besteht aus 125 Unternehmen mit Investment-Grade-Rating. Weitere Serien sollen folgen, wobei die Details variieren können.
Wir sprachen mit dem Vertriebschef für Deutschland und Österreich, Peter Bösenberg, über Produkteigenschaften, die geeignete Anlegerschaft und das gehebelte Ausfallrisiko.
private banking magazin: Am Anleihemarkt bekomme ich bei einem Kreditausfall wenigstens einen Teil meines Geldes zurück. Bei Ihnen droht Totalverlust.
Peter Bösenberg: Unsere Bonitätsanleihe ist zwar ohne sogenannte Recovery Rate ausgestattet, dafür ist der Anleger gegen drei Kreditausfälle geschützt. Der Totalverlust droht erst ab acht oder mehr Kreditereignissen.
Trotzdem ist das Ausfallrisiko nicht von der Hand zu weisen.
Bösenberg: Wer ein Kreditsterben befürchtet, sollte sicherlich die Finger von dem Zertifikat lassen. Aber man muss das auch realistisch betrachten: 2008 und 2009 ist im Investment-Grade-Bereich trotz Finanzkrise kein einziger Schuldner ausgefallen. Und die Laufzeit ist überschaubar kurz.
Kann man das Papier trotzdem vorzeitig verkaufen?
Bösenberg: Ja, die Kursschwankungen richten sich nach den Risikoaufschlägen der zugrundeliegenden Schuldner und sollten nie höher als 10 Prozent liegen. Direkte Laufzeitschwankungen, die aus einem sich ändernden Zinsniveau kommen, gibt es aber nicht. Es geht nur um die Risikoaufschläge, die Spreads.
Was ist an dem Papier neu?
Bösenberg: Der Mechanismus. Wir haben einen Puffer eingebaut, indem erst Geld verloren geht, wenn mehr als drei Schuldner ausfallen. Das gab es vorher noch nicht.
Wer kauft so etwas?
Bösenberg: Zurzeit hauptsächlich Banken, Vermögensverwalter und institutionelle Anleger. In der Schweiz läuft es schon sehr gut. Es ist natürlich nichts für totale Pessimisten. Man muss schon daran glauben, dass sich die Welt morgen noch dreht.