FE Fundinfo kauft das deutsche Fintech Dericon: Das Londoner Technologie- und Datenunternehmen will mit der Übernahme seine Expansion fortsetzen – nach Zukäufen in Frankreich, Luxemburg, dem Vereinigten Königreich, Australien und den nordischen Ländern ist der Dericon-Kauf die erste Übernahme in Deutschland. Der Abschluss der Übernahme steht unter dem Vorbehalt der endgültigen Genehmigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Internationale Kunden von FE Fundinfo erhoffen sich Kontakte in Deutschland
Durch die strategische Beteiligung würden die Vermögensverwaltungskunden der FE Fundinfo über die Sparkassengruppe an den größten deutschen Vertriebskanal angebunden werden, heißt es in einer Pressemitteilung. Man wolle Anlage- und Finanzinformationen an die größten Vertriebskanäle in Europa und Großbritannien anbinden. In Deutschland möchte FE Fundinfo weiter investieren und neue Produkte anbieten.
Dericon wurde wiederum 2008 gegründet und zählt Privatbanken, Vermögensverwalter und Sparkassen zu den Kunden, außerdem entwickelte das Fintech für die Nord/LB ein Wertpapiermanagement-System namens Bison WMS. Über die Plattform sollen die Kunden das Produkt- und Vertriebsmanagement digitalisieren können, in der Vergangenheit kooperierten deswegen auch verschiedene Produktanbieter wie Berenberg, Ampega oder Natixis Investment Managers mit Dericon. Außerdem entwickelt Dericon mit der DWP Bank und Investify Tech einen Online-Marktplatz für Vermögensverwalter, der im vierten Quartal 2024 an den Start gehen soll.
Erst vor wenigen Tagen hatte es unter den Fintechs und Wealthtechs in Deutschland eine Übernahme gegeben: Die Cleversoft-Gruppe schluckt Tetralog Systems. Weitere Zeichen für eine Konsolidierung unter den Software-Anbietern für Vermögensverwalter, Banken und Asset Manager hatte es schon früher gegeben: So ging etwa das Berliner Unternehmen Elinvar insolvent, während 2021 der italienische Software-Anbieter Objectway über den Zukauf des Münchener Unternehmens Die Software Peter Fitzon an den deutschen Markt drängte. Auch Infront ist inzwischen aber am deutschen Markt präsenter.