Famos-Studie Family Offices investieren vermehrt in Wohnimmobilien

„Das Interesse an Wohnimmobilien ist noch einmal gestiegen

„Das Interesse an Wohnimmobilien ist noch einmal gestiegen

Family Offices setzen vermehrt auf Wohnimmobilien. Das hat eine Studie des Multi Family Office Famos ergeben, bei dem 30 Family Offices detailliert nach ihrem Immobilien-Investments befragt wurden. Der Immobilienanteil im Gesamtvermögen der Teilnehmer beträgt durchschnittlich 36 Prozent und hat sich gegenüber der Famos-Studie von 2012 um einen Prozentpunkt erhöht.

Dabei folgen Family Offices dem allgemeinen Trend hin zu Investitionen in Wohnimmobilien: Der Anteil der Wohnobjekte an den Portfolios der Family Offices ist von 39 Prozent (2012) auf 44 Prozent (2016) gewachsen. Zugelegt hat auch die Klasse der gemischt genutzten Wohn- und Geschäftshäuser – von zehn auf 16 Prozent. Deutlich gefallen in der Gunst der Familien sind dagegen Büroobjekte. Ihr Anteil sank von 29 auf 18 Prozent.

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Renditeerwartung dramatisch nach unten gegangen

„Diese Veränderungen spiegeln sich auch in den Investitionsabsichten wider“, sagt Hans Hünnscheid, Geschäftsführer von Famos Immobilien. „Das Interesse an Wohnimmobilien ist noch einmal gestiegen. Rund zwei Drittel der Befragten stufen diese Nutzungsart als attraktiv oder sehr attraktiv ein. Gleiches gilt für gemischt genutzte Wohn- und Geschäftshäuser.“

Zwei Drittel der Family Offices (66 Prozent) stufen zudem die Wohnungsmärkte in den A-Städten als risikoarm ein. Büro und Einzelhandel gelten an diesen Standorten als deutlich riskanter, so Hünnscheid. 90 beziehungsweise 83 Prozent stufen hier das Risiko als mittel oder hoch ein.

Was die Rendite betrifft, beziehen die Family Offices die Hochpreisphase auf den deutschen Immobilienmärkten in ihre Überlegungen mit ein. „Die Renditeerwartungen sind dramatisch nach unten gegangen“, so der Famos-Chef. „Mehr als 40 Prozent der Befragten erwarten bei Wohninvestments Bruttoanfangsrenditen zwischen Null und 3 Prozent. Bei Wohn- und Geschäftshäusern rechnen 18 Prozent mit Null bis 3 Prozent.“

Inflationsschutz und Vermögenserhalt

Wie zahlreiche andere Investorengruppen werden auch die Family Offices vom Niedrigzinsumfeld zu Investments getrieben. Rund zwei Drittel der Befragten nennen das Zinsumfeld (71 Prozent) und überschüssige Liquidität (61 Prozent) als wichtigste Gründe für Immobilienkäufe in den kommenden 24 Monaten.

Allerdings verfolgen Family Offices mit ihren Immobilieninvestments andere Ziele als viele institutionelle Investoren. Bei den Befragten stehen Inflationsschutz und Vermögenserhalt (90 Prozent) sowie das Generieren von laufenden Cashflows (73 Prozent) bei den Zielen ganz vorne. Die Optimierung der Portfoliorendite rangiert mit 50 Prozent dagegen erst an achter Stelle der Investitionsziele.

Dennoch erzielen Family Offices vergleichsweise gute Eigenkapitalrenditen. Ein Teil der Befragten machte hierzu Angaben. Die durchschnittliche Eigenkapitalrendite vor Steuern lag im Schnitt bei 5,78 Prozent. „Damit müssen sich Family Offices nicht hinter anderen Akteuren am Immobilienmarkt verstecken“, so Hünnscheid.

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