58 Prozent weniger Transaktionen Qualität vor Quantität – Family Offices setzen auf größere Einzeldeals

Jonathan Flack (l.), Global and US Family Business and Family Office Leader, und Johannes Rettig, EMEA Family Office Deals Leader

Jonathan Flack (l.), Global and US Family Business and Family Office Leader, und Johannes Rettig, EMEA Family Office Deals Leader bei PWC Bildquelle: PWC

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Die globale Family-Office-Landschaft durchlebt einen strukturellen Wandel. Nach dem Höhepunkt von über 17.000 Deals im zweiten Halbjahr 2021 ist das Transaktionsvolumen bis Mitte 2025 auf unter 7.200 Deals gefallen – der niedrigste Stand des vergangenen Jahrzehnts. Das zeigt eine aktuelle Family Office Studie von PWC, die mehr als 20.000 Family Offices weltweit analysiert.

Der Rückgang spiegelt jedoch keine Schwäche wider, sondern einen strategischen Kurswechsel. „Family Offices werden selektiver und fokussieren sich auf weniger, aber größere und strategischere Investitionen“, erklären die Studienautoren. Der Anteil mittelgroßer Deals (25 bis 100 Millionen US-Dollar) stieg auf ein Zehnjahreshoch von 26 Prozent, während große Transaktionen (100 bis 500 Millionen US-Dollar) 12 Prozent erreichten.

Renaissance der Immobilien

Besonders auffällig ist die Rückkehr zu Immobilieninvestments. Nach einem Tief von 26 Prozent Ende 2023 schnellte der Immobilienanteil im ersten Halbjahr 2025 auf 39 Prozent hoch – der höchste Wert seit 2019. Parallel dazu hielten Family Offices an Venture Capital fest, das weiterhin 31 Prozent der Portfolios ausmacht.

„Diese Diversifikationsstrategie zeigt die zunehmende Professionalisierung der Family Offices“, so die Verantwortlichen der Studie. Dabei bevorzugen sie „Club Deals“ – gemeinsame Investitionen mit anderen Family Offices –, die 69 Prozent aller Transaktionen ausmachen.

Geografische Verschiebungen

Nordamerikanische Family Offices konzentrieren sich verstärkt auf heimische Investitionen. Die Zahl der Inlandstransaktionen stieg von 8.792 auf 9.110. Gleichzeitig sanken grenzüberschreitende Deals nach Europa deutlich.

Bei den Standorten bleibt Singapur mit 2.720 Family Offices globaler Spitzenreiter – mehr als 2,5-mal so viele wie in New York. Deutschland rangiert mit 1.300 Family Offices überraschend auf Platz drei weltweit, vor Großbritannien und der Schweiz.

Boom seit der Finanzkrise

75 Prozent aller Family Offices entstanden seit 2001, die Hälfte sogar erst seit 2012. Den größten Zuwachs gab es 2021 mit über 900 Neugründungen, danach verlangsamte sich das Wachstum auf 190 neue Offices 2024.

Das durchschnittlich verwaltete Vermögen liegt bei 2,5 Milliarden US-Dollar, wobei nordamerikanische Family Offices mit 2,9 Milliarden US-Dollar die höchsten Summen verwalten.

Die Studie unterstreicht den Wandel der Family Offices von reinen Vermögensverwaltern zu strategischen Investoren, die gezielt weniger, aber wertvollere Deals eingehen.


Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen. 

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