Welche Family Offices haben im Jahr 2024 die meisten Investitionen in Start-ups getätigt? Dieser Frage ist der Nachrichtendienst CNBC gemeinsam mit dem Datenanbieter Fintrx nachgegangen. Angeführt wird die Rangliste vom Hongkonger Family Office Maelstrom. Die Vermögensverwaltung von Arthur Hayes, Mitgründer der Bitcoin-Handelsplattform Bitmex, investierte 2024 in 22 Start-ups, vorwiegend im Blockchain-Bereich.
Family Office von Peter Thiel unter aktivsten Start-up-Investoren
Auf Platz zwei folgt mit 21 Investments Motier Ventures, das Family Office der französischen Galeries-Lafayette-Dynastie. Die Deals konzentrieren sich auf künstliche Intelligenz und Blockchain-Technologie. Motier Ventures beteiligte sich etwa an einer 220-Millionen-Dollar-Finanzierungsrunde des KI-Startups Holistic AI sowie an zwei Finanzierungsrunden des französischen KI-Unternehmens Mistral.
Unter den Top 10 mit 14 Deals findet sich auch das Family Office von Peter Thiel, Co-Gründer von Paypal, Palantir und dem Founders Fund. Thiel Capital investierte unter anderem in die Schachplattform Fantasy Chess des Schachweltmeisters Magnus Carlsen sowie in das Unternehmen Rhea Fertility aus Singapur, das Fruchtbarkeitskliniken betreibt. Mit Enclear Therapies machte das Family Office des gebürtigen Frankfurters einen weiteren Deal im Healthcare-Bereich. Das Start-up entwickelt gerätegestützte Therapien zur Behandlung neurologischer Erkrankungen.
Laut der Analyse von Fintrx nutzen Family Offices Start-up-Investments zunehmend als Ideenlabore, um neue Technologien und Märkte zu erkunden. Ein Beispiel ist Hillspire, das Family Office des ehemaligen Google-Chefs Eric Schmidt. Seine KI-Investments führten zu weiteren Beteiligungen im Energiesektor, darunter eine 900-Millionen-Dollar-Runde für das Kernfusions-Startup Pacific Fusion.
Venture-Capital-Problem: Exits bleiben Mangelware
Family Offices stellren mittlerweile fast ein Drittel des Startup-Kapitals bereit. Ein Trendthema: künstliche Intelligenz. Laut einer UBS-Studie planen 78 Prozent der befragten Family Offices in den nächsten zwei bis drei Jahren KI-Investments. Experten warnen jedoch vor den Risiken direkter Startup-Investments. Nach den Kursrückgängen 2022 und Anfang 2023 häuften sich die Buchverluste vor allem im privaten Technologiemarkt. Weil es zudem an Börsengängen und Übernahmen mangelt, ist es für Investoren schwer, Gewinne zu realisieren.
„Einige Family Offices waren nicht diszipliniert genug und haben sich vom Venture-Hype mitreißen lassen“, zitiert CNBC Nico Mizrahi, Mitgründer von Pattern Ventures. Er empfiehlt besonders kleineren Family Offices die Zusammenarbeit mit erfahrenen Venture-Capital-Fonds statt direkter Beteiligungen.