Family Offices gehen bei Private-Market-Investments voran. Laut einer globalen Umfrage von Schroders unter mehr als 100 Family Offices investieren 77 Prozent der Befragten in nicht-börsennotierte Anlagen. Bei institutionellen Investoren liegt dieser Anteil mit fast 70 Prozent deutlich niedriger.
Zentralbankpolitik bestimmt Portfolio-Entwicklung
Was die Wertentwicklung ihrer Portfolios in den kommenden zwölf Monaten angeht, sehen Family Offices vor allem vier bestimmende Faktoren: Die Zentralbankpolitik (69 Prozent) und höhere Zinsen (67 Prozent) werden als wichtigste Einflussfaktoren genannt. Geopolitische Entwicklungen (65 Prozent) und ein möglicher Wirtschaftsabschwung (65 Prozent) folgen dicht dahinter. Trotz dieser Herausforderungen zeigen sich fast 60 Prozent der Befragten zuversichtlich, ihre Anlageziele in den nächsten ein bis zwei Jahren zu erreichen.
„Family Offices sind in der einzigartigen Lage, eine langfristige Perspektive einzunehmen und gleichzeitig in ihrer Entscheidungsfindung flexibel zu sein, um Chancen zu nutzen“, erklärt Katherine Cox, globale Leiterin für den Bereich langfristige Anlagen (Global Head of Long-Term Asset Owners) bei Schroders.
Private Markets machen ein Fünftel der Portfolios aus
Diese Flexibilität spiegelt sich auch in der Allokation wider: Ein Drittel der Family Offices investiert 20 Prozent oder mehr ihres Gesamtportfolios in Private Markets. Damit setzen sie deutlich stärker auf die Anlageklasse als andere Investorengruppen.
Besonders beliebt sind dabei Private Equity (56 Prozent), Immobilienbeteiligungen (43 Prozent) und Private Debt (41 Prozent). In diesen Bereichen wollen Family Offices ihre Allokation in den nächsten zwölf Monaten erhöhen.
Renditen und Nachhaltigkeit als Treiber
Die Hälfte der befragten Family Offices nennt die Langfristigkeit und die potenziellen Renditen als Hauptgründe für ihre Private-Market-Investments. Allerdings lagern 44 Prozent ihre Private-Market-Investments teilweise oder komplett aus – ein Hinweis darauf, wie wichtig starke Beziehungen zu etablierten Fondshäusern in diesem Segment sind.
Der Trend zu Private Markets zeigt sich auch bei zukunftsweisenden Themen: 42 Prozent der Family Offices sehen in der Energiewende beträchtliche Chancen für nicht-börsennotierte Investments. Über 80 Prozent investieren bereits in die Energiewende oder planen dies für die kommenden ein bis zwei Jahre.