Fairer in jeder Hinsicht Neues Win-Win-Gebührenmodell für Hedgefonds

Spiros Margaris

Spiros Margaris

Das von mir entwickelte innovative „Hedgefonds Win-Win-Gebührenmodell“ (Hedge Fund Win-Win Fee Model) geht einen neuen Weg, einen Weg, der für Kunden Sinn macht, verständlich ist und eine ausgeglichenere Win-Win-Situation für Fonds und Investoren schafft.

Es handelt sich hierbei nicht um ein Zertifikat, sondern um ein innovatives, vereinfachtes, unkompliziertes und intuitives Gebührenmodell.

Damit zielt das neue Modell auf eine Generalüberholung der Gebührenmodell-Politik der Hedgefonds-Industrie ab.

Die Gebühren der Hedgefonds (Hedge Funds) und Dach-Hedgefonds (Fund of Funds) werden in der Regel als zu hoch empfunden und werden deshalb auch immer mehr von Investoren hinterfragt.

Die meisten Hedgefonds verlangen eine Managementgebühr (Management Fees) von 1 bis 2 Prozent und zusätzlich kommt dazu eine Gewinnbeteiligung (Performance Fees) von 20 Prozent. Bei Dach-Hedgefonds kommen noch zusätzliche Gebühren zu denjenigen hinzu, die der üblichen 2/20-Gebührenstruktur entsprechen.

In neuester Zeit hat sich ein Trend abgezeichnet, dass einige Fonds-Manager tiefere Gebühren verlangen, aber meistens nur dann, wenn sich der Investor für eine längere Investitionsperiode (Lockup Period) verpflichtet.

Die Hedgefonds-Industrie gibt sich bis jetzt aber sehr zögerlich, den Kunden wirklich innovative Gebührenmodelle anzubieten.

So funktioniert das Hedgefonds Win-Win-Gebührenmodell

In der Regel neigen nur schwache oder neue Fonds-Manager zu reduzierten Gebührenmodellen, die von der 2/20-Gebührenstruktur abweichen. Das Win-Win-Modell sollte aber auch für etablierte Fonds attraktiv sein, da es bei Erfüllung einer positiven Rendite über die Investitionsperiode keine Minderung der üblichen Gebührenstruktur bewirkt.

Denn wenn ein Fonds-Manager an seine Fähigkeit glaubt, für den Investor Alpha (risikoadjustierte Überrendite gegenüber einem Benchmark) zu generieren, und im Gegenzug der Investor sich verpflichtet, für eine gewisse Zeit im Fonds investiert zu bleiben, dann kann man wirklich von einer Win-Win-Situation sprechen. Die diesbezügliche Win-Win-Abmachung sollte dann kein Problem für den Manager darstellen.

Mit dem innovativen Win-Win-Gebührenmodell erstattet der Fonds einen Teil der Gesamtkosten (Management Gebühren und Gewinnbeteiligung) zurück, falls der Investor einen Verlust erleidet oder ein vordefiniertes Renditeziel nicht erreicht wird. Im Gegenzug muss sich der Investor im Vorhinein für eine gewisse Investitionsperiode verpflichten.

Die prozentuale Quote der Rückerstattung sollte mit der Verpflichtungsdauer der Investitionsperiode ansteigen, um den Investor für das Risiko eines Verlustes teilweise zu entschädigen. Damit bewirkt das Modell eine Verringerung des allfälligen Verlustumfangs.

Dies gilt auch, wenn erst am Ende der Anlageperiode ein Verlust anfällt, der die kumulierte Rendite ins Negative zieht. In dem Falle wird im Nachhinein eine Teil-Rückerstattung der Gebühren aus der Gesamtperiode stattfinden. Mit dieser Regelung wird dem Investor ein stärkeres Sicherheitsgefühl bezüglich seiner Anlagen vermittelt.

Der Investor wird dann endlich oder noch mehr das Gefühl haben, dass die Interessen des Fonds mit den seinen übereinstimmen.

Es gibt aber auch andere, sehr gute Gründe für Hedgefonds, neue Gebührengeschäfts-Modelle in Betracht zu ziehen.

Zum ersten ist es die große Popularität von Indexfonds oder FinTech Unternehmen, die sogenannten Robo-Berater (Robo-Advice), die Indexfonds erfolgreich nutzen, um den Kunden kostengünstige Anlagelösungen zu bieten.

Man schaue nur die amerikanische Fondsgesellschaft Vanguard an, ein Pionier des Indexgeschäfts, deren Mitarbeiter zu den besten, vielleicht zurzeit erfolgreichsten Asset-Managern gehören. Durch ihre konservative Anlagepolitik und die tiefen Gebührenbelastungen erwirtschaftet sie für ihre Kunden höhere langfristige Renditen als die Konkurrenz. Erst letzthin hat Warren Buffett seinen Erben empfohlen, nach seinem Ableben 90 Prozent des Bargelds in kostengünstige Indexfonds von Vanguard zu investieren.

Zum zweiten zeichnet sich auch ein gefährlicher Trend in dem wichtigen alternativen Kundensegment der Pensionskassen ab. Als Beispiel sei hier die Entscheidung des größten US-Pensionsfonds Calpers in 2014 genannt, sich von Hedgefonds-Beteiligungen zu lösen. Der genannte Grund war, dass Hedgefonds zu komplex und zu teuer sind. Die Entscheidung von Calpers lässt viele institutionelle Investoren und nicht nur diese Investoren aufhorchen und bewirkt bei vielen eine neue Evaluierung der Anlageklasse.

Das Hedgefonds Win-Win-Modell kann der Hedgefonds-Industrie neue Impulse geben. Vor allem kann sie den Kritikpunkten der zu hohen Gebühren und zu geringer Rendite mit einem neuen und revolutionären Argument entgegentreten.

Es werden vielleicht einige Leser argumentieren, dass das Gebührenmodell das gleiche ist wie die Clawback-Klausel oder die Gewinnbeteiligungen (Performance Fees).

Dies ist aber nicht der Fall. Den Unterschied sieht man am besten, wenn man die Modelle mit dem Win-Win-Modell vergleicht.