Jeder dritte vermögende Privatkunde in Deutschland (33 Prozent) ist bereit, innerhalb der kommenden drei Jahre seinen Wealth Manager zu wechseln. In Summe entspricht dies einem Wechselpotenzial von rund 1,5 Billionen Euro Assets under Management (AuM). Wechselwillig sind vor allem jüngere Investoren (sogenannte Millennials und Generation X) sowie diejenigen mit einer höheren Risikobereitschaft bei ihren Investments.
Das sind Ergebnisse des German Wealth Management Research Report 2019 der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Für die Studie wurden weltweit 2.000 Wealth-Management-Kunden aus 26 Ländern befragt, davon mehr als 150 aus Deutschland. Die Ergebnisse für den deutschen Markt, die dem private banking magazin exklusiv vorab vorliegen, werden heute vorgestellt.
Sie deuten darauf hin, dass niedrige Gebühren und Preistransparenz (57 Prozent) die Hauptgründe dafür sind, einen Anbieterwechsel in Betracht zu ziehen. Zwei Drittel der wohlhabenden Kunden in Deutschland (66 Prozent) hinterfragen Kosten sehr kritisch und fürchten verdeckte Gebühren (Europa: 52 Prozent). Durchschnittlich zahlen sie – über alle Asset-Klassen und Strategien hinweg – fixe Entgelte in Höhe von 1,5 bis 1,9 Prozent des betreuten Investmentvolumens (AuM Fee).
Im Zusammenhang mit Anforderungen an die Kosteneffizienz dürften Indexfonds (ETF) in den Portfolien der vermögenden Klientel eine weitere Aufwertung erfahren. Dieser Trend zeichnet sich im breiten Private-Banking- und Vermögensverwalter-Markt ab: Jeweils 31 Prozent der Umfrageteilnehmer haben bereits fest eingeplant oder erwägen, Assets auf Anbieter passiver Investments zu übertragen.