Bauzinsen runter, Neugeschäft rauf: Nach schwierigen Jahren am Immobilienmarkt gab es für Käufer und Investoren jüngst wieder positive Signale. Auch die Preise für Eigentumswohnungen, Ein- und Mehrfamilienhäuser steigen wieder. Jonas Zdrzalek, Immobilienexperte am Kieler Institut für Wirtschaft (IfW), sprach bereits im Juli von einer Trendwende am Immobilienmarkt. „Investoren scheinen erneut Vertrauen in die langfristige Wertsteigerung von Immobilien zu gewinnen“, so Zdrzalek, der regelmäßig Daten zu notariell beglaubigten Verkaufspreisen veröffentlicht.
Wie geht es 2025 weiter? Experten erwarten, dass Investoren sich wieder verstärkt auf dem Markt für Wohnimmobilien umschauen. „Wohnen wird durch Faktoren wie die demografische Entwicklung, eine weiterhin hohe Zuwanderungsquote und eine geringe Neubauqualität für Investoren langfristig attraktiv bleiben“, sagt Michael Baumann vom Immobilienberater Colliers in Deutschland.
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Bauzinsen runter, Neugeschäft rauf: Nach schwierigen Jahren am Immobilienmarkt gab es für Käufer und Investoren jüngst wieder positive Signale. Auch die Preise für Eigentumswohnungen, Ein- und Mehrfamilienhäuser steigen wieder. Jonas Zdrzalek, Immobilienexperte am Kieler Institut für Wirtschaft (IfW), sprach bereits im Juli von einer Trendwende am Immobilienmarkt. „Investoren scheinen erneut Vertrauen in die langfristige Wertsteigerung von Immobilien zu gewinnen“, so Zdrzalek, der regelmäßig Daten zu notariell beglaubigten Verkaufspreisen veröffentlicht.
Wie geht es 2025 weiter? Experten erwarten, dass Investoren sich wieder verstärkt auf dem Markt für Wohnimmobilien umschauen. „Wohnen wird durch Faktoren wie die demografische Entwicklung, eine weiterhin hohe Zuwanderungsquote und eine geringe Neubauqualität für Investoren langfristig attraktiv bleiben“, sagt Michael Baumann vom Immobilienberater Colliers in Deutschland.
Das gelte nicht nur für die Top-7-Metropolen, meint Jan Philipp Daun, Geschäftsführer des Immobilienverwalters Garbe Industrial Real Estate. Die Assetklasse Wohnen funktioniere in den Metropolregionen auch etwas weiter außerhalb der größeren Städte.
Wohnimmobilien im Speckgürtel sind weiterhin gefragt
Das bestätigt auch Daniel Preis, Geschäftsführer des Immobilien-Investmenthauses Domicil Real Estate: „Wir stellen fest, dass die Metropolregionen, also der klassische Speckgürtel von sogenannten A-Städten, weiterhin sehr gefragt sind.“ Das gelte sowohl für private als auch institutionelle Anleger. „In diesen Lagen erwarten wir, auch durch den ausbleibenden Neubau, in den kommenden Jahren weiterhin eine starke Nachfrage.“ Das Unternehmen investiere derzeit zudem in B- und C-Städte mit einem starken Nachfrageüberhang, wie etwa Gelsenkirchen oder Dresden.
„Wir erwarten, dass die Mieten insbesondere in den Metropolen und im näheren Umland weiter ansteigen und sich zunehmend von der Lohnentwicklung entkoppeln werden“, so Preis. Auch die Kaufpreise für Wohnimmobilien dürften langfristig wieder deutlich ansteigen, denn das Nachholpotenzial sei enorm. „Für Investoren ist deshalb ein sehr guter Zeitpunkt, um zu investieren“, so der Immobilienexperte. Mietrenditen von 3 bis 5 Prozent seien möglich, je nach Standort könnten die Werte aber variieren.
Energiestandard einer Immobilie wird wichtiger
Neben der Rentabilität sollten Käufer aber auch auf andere Parameter schauen, empfiehlt Preis, wie etwa die Lage und das langfristige Wertsteigerungspotenzial. Ein Risikofaktor seien Vorschriften zur Energieeffizienz, die Bau- und Sanierungskosten nach oben treiben und die Wertentwicklung beeinflussen könnten. Studien zufolge wird der Energiestandard einer Immobilie für Käufer immer wichtiger – diese Entwicklung dürfte sich weiter fortsetzen.
Wie stark sich das Baujahr auf den Angebotspreis von Eigentumswohnungen auswirkt, zeigt eine aktuelle Auswertung des Portals Immowelt. Demnach sind Wohnungen in Deutschlands Großstädten, die nach 2010 gebaut wurden, bis zu 46 Prozent teurer als Immobilien aus den 1990er Jahren. Das entspricht einem Preisplus von bis zu 2.300 Euro pro Quadratmeter.
Thomas Meyer, Vorstand des Wohnimmobilien-Investors Wertgrund, sieht für Investoren im Bestand allerdings auch Einstiegschancen: „Die deutschen institutionellen Anleger entdecken momentan das Segment der unsanierten Bestandsimmobilien – wir konnten die letzten zwei Jahren beobachten, dass die Preise genau in diesem Segment am stärksten gesunken sind.“ Mit einer guten Sanierungsstrategie könne die Branche dabei auch zu CO2-Einsparungen beitragen.
Ein Hindernis seien aber ständige regulatorische Änderungen, vor allem im Bereich der energetischen Sanierung und bei Fördergeldern. „Dadurch fehlt die Planungssicherheit“, meint Meyer. Das gelte insbesondere für Wohnungseigentümergemeinschaften.
Belebung ja, Boom nein
Insgesamt rechnen die Immobilienexperten im kommenden Jahr mit einer weiteren Belebung des gesamten Immobilieninvestmentmarktes. „Der Transaktionsmarkt wird 2025 wieder weiter anspringen“, sagt Carsten Demmler, Geschäftsführer der HIH Invest Real Estate. Für Investoren gebe es gute Einstiegsmöglichkeiten. Zu den Zahlen der Niedrigzinsphase werde die Branche aber vorerst nicht zurückkehren, ein erneuter Immobilienboom sei nicht zu erwarten.
Das kommende Jahr werde ein weiteres Übergangsjahr, meint Demmler. „Wir müssen uns komplett von den Erwartungen der Jahre 2018 bis 2021 lösen. Diese Zahlen werden wir auf lange Zeit nicht mehr sehen.“ Die Branche müsse zu einem neuen Normal finden, das sich eher auf dem Niveau zwischen den Jahren 2012 und 2016 bewegen werde.