Künftig auch Berater Ex-UBS-Chef Ralph Hamers investiert in KI-Vermögensverwalter

Porträt von Ralph Hamers

Ralph Hamers: Vom Bankriesen zur KI-Startup-Beratung – der ehemalige UBS-Chef wagt einen Neuanfang. Foto: UBS

Ralph Hamers arbeitet als Berater für das Vermögensverwaltungs-Startup Arta Finance. Der ehemalige Geschäftsleiter der UBS wechselt damit die Branche. Er hat zudem Anteile an Arta Finance erworben.

Arta Finance bezeichnet sich als „digitales Family Office“. Das Unternehmen nutzt laut einer Mitteilung künstliche Intelligenz, um Anlagestrategien, die bisher wohlhabenden Kunden vorbehalten waren, einem größeren Kundenkreis zugänglich zu machen. Arta Finance wurde von ehemaligen Google-Mitarbeitern gegründet.

„Mein Hintergrund liegt an der Schnittstelle von Technologie und Finanzen“, erklärte Hamers in einem Videogespräch mit Bloomberg (Bezahlschranke). „Bei Arta Finance kann ich meine Erfahrungen einbringen, um das Team zu unterstützen.“ Neben seiner Tätigkeit bei Arta Finance ist Hamers nach eigenen Angaben auch in andere Finanztechnologie-Projekte involviert, über die er sich im Interview jedoch nicht näher äußern wollte.

Hamers droht womöglich noch eine Klage

Hamers war zuletzt Geschäftsleiter bei der UBS. Im vergangenen Jahr löste ihn Sergio Ermotti ab. Laut Medienberichten war Hamers zudem unter den Kandidaten für den Posten des Vorstandsvorsitzenden bei Schroders. Der britische Vermögensverwalter entschied sich jedoch im vergangenen Monat für Richard Oldfield. Hamers habe es nicht eilig, in eine Führungsposition zurückzukehren, erklärte er in dem Interview.

 

Hamers war zudem von 1991 bis 2020 bei der ING und war ab 1. Oktober 2013 Vorsitzender der Geschäftsleitung. Aus dieser Zeit drohen ihm jedoch womöglich rechtliche Konsequenzen: Noch in diesem Jahr wird entschieden, ob gegen ihn Anklage erhoben wird.

Die ING hatte nach Ansicht der niederländischen Behörden über Jahre Gesetze zur Verhinderung von Geldwäsche und Terror-Finanzierung verletzt. Am 4. September 2018 zahlte die ING eine Vergleichszahlung in Höhe von 775 Millionen Euro. Bei dem möglichen Verfahren geht es um Hamers Rolle in dem Skandal – und ob er persönlich haftbar ist.

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