Acatis, Z22 und QI Investment Evolutionäre und revolutionäre KI-Fonds im Vergleich

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Wertzuwachs mit bester Stimmung

Seit Jahren befasst sich auch die etablierte Frankfurter Fondsgesellschaft Acatis mit Künstlicher Intelligenz und entwickelt ihre Fondsmanagement-Konzepte evolutionär weiter in Richtung KI. Im Mai 2018 brachte sie den Fonds Acatis AI Buzz US Equities (DE000A2JF683) auf den Markt, dessen Portfolio-Zusammensetzung sich am Buzz Next Gen AI US Sentiment Leaders Index orientiert. Verantwortlich seitens Acatis ist Oliver Rolle. Für den Index ist Jamie Wise, Gründer und CEO von Periscope Capital aus Kanada verantwortlich.

Mit dem AI Buzz US Equities investieren sie auf Basis von Sentiment-Analysen mittels KI. Die Software registriert das Sentiment, indem sie den Tenor sehr vieler einzelner Nachrichten in öffentlich zugänglichen US-Medien auswertet – insbesondere aktienspezifische Texte in Nachrichtenportalen und Social-Media-Posts. Die Daten erhebt Jamie Wise teilweise selbst, andere Rohdaten der Social-Media-Posts kauft das Unternehmen ein.

Um die Stimmung der verfügbaren Beiträge zu erheben, kommen Algorithmen zum Einsatz, die natürliche Sprache verarbeiten können (Natural Language Processing, kurz NLP). Sie sortieren das Aktienuniversum des Fonds nach Anlegerstimmung und investieren in jene 75 Aktien mit den besten Stimmungswerten. Je besser dieses Sentiment für die verschiedenen Aktien ausfällt, desto höher ist ihr Gewicht im Fonds.

Der Acatis AI Buzz US Equities hat von Januar 2020 bis Mitte April 2021 in US-Dollar 69,8 Prozent an Wert gewonnen – seine Benchmark, der breite US-Aktienindex S&P 500, dagegen nur glatte 32 Prozent.

Transparenz mit dem AI Outperformance Index

Alle drei vorgestellten Alternative-Data-Fonds – der Acatis AI Buzz US Equities, der Art AI Europe Market Neutral von QI Investment und der Z22 Smart Mirror von Z22 Technologies – sind im Plexus AI Outperformance Index vertreten. Dieser seit Anfang 2019 berechnete und veröffentlichte Index ist der einzige seiner Art in Europa.

Der Index vergleicht die durchschnittliche Wertentwicklung von KI-Fonds gegenüber ihrer jeweiligen Benchmark und kann damit zeigen, ob die Technologie im Asset Management einen Mehrwert gegenüber dem breiten Markt bietet, ob die Maschine also die in der Regel menschlichen Wettbewerber schlagen kann.

Hinzu kommt die AI Outperformer Ratio, mit der jeden Monat den Anteil jener KI-Fonds dargestellt wird, die ihre Benchmark übertreffen. Der Index und die Ratio sind somit ein Spiegel der KI-Reife im Finanzsektor. Wichtig ist, dass in den Plexus AI Outperformance Index nur Fonds aufgenommen werden, die KI- oder Machine-Learning-Technologien zentral im Investmentprozess einsetzen. Denn die Anzahl der lediglich als KI-Fonds bezeichneten Produkte ist viel höher als die der echten KI-Fonds.

Die meisten KI-Fonds mit starker Performance

Von Januar 2020 bis März 2021 erreichten 73 Prozent der im Index enthaltenen Fonds eine positive absolute Performance. 80 Prozent haben ihre Benchmark geschlagen – und das, obwohl die Börsen im Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie sehr volatil waren. Gute KI-Strategien scheinen robust zu sein. Sie entwickelten sich sogar in der Corona-Krise wie auf Backtest-Basis prognostiziert.

Die datenspezifische und technologische Weiterentwicklung läuft dennoch weiter. So prüfen einige Fondsexperten bereits, ob sie bestehende Softwarelösungen und Datenanalyse-Modelle für weitere Asset-Klassen und Investmentregionen anwenden können.

Asset Manager, die nur oder auch alternative Daten nutzen, haben die Chance, sich von jenen Wettbewerbern abzusetzen, die weiterhin lediglich auf klassische Analysedaten setzen. Denn wer mehr Daten schneller und besser als die meisten anderen Wettbewerber erfassen, strukturieren, analysieren und für Investmententscheidungen nutzen kann, besitzt im Zeitalter der Digitalisierung einen klaren Wettbewerbsvorteil. 


Über den Autor:
Günter Jäger gründete den Vermögensverwalter Plexus Investments im Jahr 2006. Zuvor leitete er bei der LGT Capital Management das Portfoliomanagement des Fürstlichen Portfolios und der Multi-Manager-Produkte. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler ist Chartered Alternative Investment Analyst (CAIA), Certified Financial Risk Manager (CFRM) und Certified International Wealth Manager (CIWM).

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