Acatis, Z22 und QI Investment Evolutionäre und revolutionäre KI-Fonds im Vergleich

Günter Jäger von Plexus Investments

Günter Jäger von Plexus Investments: Der Vermögensverwalter hat drei KI-Fonds genauer unter die Lupe genommen Foto: Plexus Investments

Als das schweizerische Fintech Z22 Technologies im Herbst 2019 mit seiner US-Aktienstrategie Z22 Smart Mirror auf den Fondsmarkt kam, war dies ein Experiment. Wie würde sich ein Actively Managed Certificate (AMC) schlagen, dessen Investmententscheidungen ausschließlich auf intelligenten, datenverarbeitenden Algorithmen basieren? Schließlich galten im aktiven Fondsmanagement jahrzehntelang vor allem die Abwägungen erfahrener Fondsmanager.

Heute verwaltet Z22 mit seiner Smart-Mirror-Strategie über 150 Millionen US-Dollar. Die meisten Daten, die der Z22-Algorithmus auswertet, stammen von der Website der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC). Diese werden als „alternative Daten“ bezeichnet, weil sie nicht ohne weiteres zu verarbeiten sind und Asset Manager sie bislang nicht oder nicht systematisch genutzt haben. Das ändert sich gerade. Neue Technologien machen es möglich. 

Newcomer aus der Datenwissenschaft

Alternative Daten mit neuen technologischen Lösungen wie Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning für Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu nutzen, liegt im Trend. Noch bis vor kurzem nutzten Asset Manager dafür lediglich strukturiert vorliegende und manuell schnell erfassbare Finanzdaten. Dazu zählen volkswirtschaftliche Daten sowie Branchen-, Unternehmens- und Börsenkennzahlen.

Und dann sind da immer auch die fehleranfälligen Emotionen der Investmententscheider. KI- und auf Machine Learning basierende Strategien dagegen interpretieren traditionelle und alternative Daten völlig emotionsfrei.

Wenn wir bei Plexus Investments neue KI-Fondsanbieter unter die Lupe nehmen, kategorisieren wir sie: Einerseits stehen etablierte Vermögensverwalter, die ihre herkömmlichen Fondsmanagement-Konzepte um KI und Machine Learning erweitern, die sich also evolutionär weiterentwickeln.

Auf der anderen Seite stehen die Newcomer: Sie kommen meist aus der Datenwissenschaft und der KI-Forschung und entwickeln – in unserer Klassifizierung – revolutionäre Fondsmanagement-Konzepte für sich. Sie beginnen damit auf einem weißen Blatt Papier, sind ohne traditionelle Prägungen und stellen auch Thesen infrage, die im typischen Fondsmanagement als Naturgesetz gelten. Z22 Technologies ist ein solch revolutionärer Newcomer, ein Spin-Off aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und der Universität St. Gallen (HSG).