Europaweite Studie An der Aktienquote scheiden sich die Geister

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Wichtig ist aus deutscher Sicht, dass Mercer zusätzlich auch Pensionstreuhandmodelle (Contractual Trust Arrangement, kurz CTA) darstellt und so die Diskrepanzen zwischen den einzelnen Investorengruppen verdeutlicht. Laut der Studie lag die Aktienquote der wenig regulierten CTAs zuletzt bei üppigen 37 Prozent. Mit Blick auf die Trends in Deutschland betont Jeffrey Dissmann, Co-Leiter Investments bei Mercer Deutschland, dass unregulierte deutsche CTA-Investoren weiterhin eine der höchsten Aktienquoten in Europa vorzuweisen haben.

Jedoch sei auch hier ein gewisser Trend zu erkennen, dass die Anleger die Risiken reduzieren, so Dissmann. „Die Aktienquote ist von durchschnittlich 40 auf 37 Prozent gesunken. Aufgrund der regulatorischen Rahmenbedingungen von Versorgungswerken und Pensionskassen lässt sich hier eine traditionell geringere Aktienquote beobachten. Diese Investoren ersetzen jedoch sehr erfolgreich die geringere Aktienquote durch alternative Investments und eine hohe Allokation im Bereich Immobilien.“ 

Eine weitere Erkenntnis der 36 Seiten starken Mercer-Untersuchung: Das Thema Nachhaltigkeit nimmt bei europäischen institutionellen Investoren an Fahrt auf. Bei 55 Prozent der Pensionseinrichtungen werden im Rahmen der Anlageentscheidung inzwischen Umwelt-, Nachhaltigkeits- und Governance-Risiken (ESG-Risiken) berücksichtigt, hat Mercer herausgefunden und errechnet daraus einen Anstieg von 15 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Für mehr als die Hälfte der institutionellen Investoren (56 Prozent) sei der Regulierungsdruck der Hauptgrund für diese verstärkte Fokussierung, heißt es weiter.