Analyse So belastbar sind europäische Long-Income-Immobilien in einer Post-Covid-Welt

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Abgesehen von der kurzfristigen Unsicherheit im Zusammenhang mit den COVID-19-Infektionsraten stellt sich die Frage, inwieweit sich hybrides Arbeiten langfristig auf die Nachfrage nach Büroflächen und den dazugehörigen Dienstleistungen auswirken wird.

Auch der Einzelhandelsmarkt ist im Wandel. Die Bewertungen waren bereits vor der Pandemie aufgrund des Aufschwungs des elektronischen Handels rückläufig. Inzwischen sind mehr als 88 Prozent der Bevölkerung online und die E-Commerce-Aktivitäten nehmen weiter zu.

E-Commerce und Materialtransport gewinnen an Bedeutung

Die Pandemie hat indes die Bedeutung stabiler Lieferketten und eines effizienten Materialumschlags hervorgehoben. Und in diesem Zusammenhang hat natürlich auch die E-Commerce-Revolution, in der sich veränderte Konsumtrends und technologischer Fortschritt vereinen, zu einer starken Zunahme der Nachfrage nach Logistikflächen geführt.


Dies ist ein europaweiter Trend: Der Flächenumsatz bei Logistikimmobilien erreichte in der ersten Hälfte des Jahres 2021 in 30 von der PMA beobachteten Märkten ein Rekordhoch.  Während die Nachfrage weiter steigt, gibt es vielerorts nur begrenzte Grundstücksflächen, auf denen gebaut werden kann. Die Projektentwicklungen in der Pipeline haben mit Versorgungsproblemen bei wichtigen Materialien und einem Mangel an Arbeitskräften zu kämpfen. Das größte Investitionsinteresse besteht an großen Lagerhallen von über 10.000 Quadratmetern, die eine moderne, automatisierte Lagerhaltung bieten, sowie an kleineren Einheiten, die für Direktlieferungen geeignet sind.

Ein entscheidender Punkt ist die Schnelligkeit, mit der sich der Markt weiterentwickelt. So sind Vermieter bei längerfristigen Mietverträgen vorsichtiger geworden, da sie dadurch kurz- bis mittelfristig von künftigen marktbasierten Mieterhöhungen ausgeschlossen werden könnten. Ein klares Zeichen für das hohe Tempo des Wandels, in dessen Zuge Logistikdienstleister sensible Kompromisse zwischen Belastbarkeit und Effizienz abwägen müssen. 

ESG-Kennzahlen werden weiter in den Blickpunkt rücken

Ein weiterer unübersehbarer Trend betrifft Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG). Gebäude mit positiven Umwelteigenschaften, insbesondere solche, die bestimmte Energieeffizienzkriterien erfüllen, werden von Investoren immer stärker nachgefragt und erzielen einen „grünen Aufschlag“.