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Aufwärtspotenzial Candriam setzt in Schwellenländern auf Software und IT

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Schwellenländer-Aktien: Die regionale Divergenz hält an

In den vergangenen Wochen zeigten sich die globalen Aktienmärkte volatil. Nach einem relativ robusten Start in den Monat drehten die Aktienmärkte der Schwellenländer bald auf Talfahrt, nachdem die Zahlen zum Verbraucherpreisindex in den USA höher als erwartet ausgefallen waren und die US-Notenbank ihre restriktive Haltung bekräftigte und die Zinsen um 75 Basispunkte anhob. Gleichzeitig hat das Risiko einer weltweiten Rezession zugenommen. Angesichts der erneut gestrafften Geldpolitik wertete der US-Dollar gegenüber den wichtigsten Schwellenländerwährungen weiter auf. Die Aktien der Schwellenländer gingen mit einem Minus von 11,9 Prozent (in US-Dollar gerechnet) aus dem September.

Auf regionaler Ebene waren die wichtigsten Märkte, die im September an Boden verloren, Korea und Taiwan, die um 18,5 beziehungsweise 16 Prozent korrigierten, weil Sorgen über eine Verlangsamung der globalen Nachfrage und anhaltende Unsicherheiten über die Aussichten für den Halbleitermarkt die Marktrenditen belasteten.

Das Indexschwergewicht China tat sich weiterhin schwer, da sich der Renminbi gegenüber dem US-Dollar abschwächte. Zugleich gab es keine Anzeichen für eine nennenswerte Erholung der Inlandsnachfrage, da Teile des Landes weiterhin Covid-Beschränkungen unterlagen.

Mexiko (-0,5 Prozent) und Indonesien (-0,8 Prozent) erzielten eine relative Outperformance, was auf die Unterstützung durch den relativ defensiven Charakter ihrer Volkswirtschaften und den Schub durch die Inlandsnachfrage zurückzuführen war.

Innerhalb des Rohstoffsektors belasteten Rezessionssorgen die meisten Industrierohstoffe, mit Ausnahme von Silber, das im September um 7,2 Prozent zulegte.

Änderungen der regionalen Einschätzung

Indien: Herabstufung auf neutral (0). Gewinnmitnahmen nach einer starken Rally, die Bewertungen bleiben teuer. Indien ist angesichts der derzeit unsicheren globalen Aussichten und der weiterhin robusten Binnennachfrage nach wie vor ein attraktiver Markt.

 

Brasilien: Hochstufung auf OW (+1). Das Land ist Nutznießer der sich erholenden Inlandsnachfrage und zeigt sich widerstandsfähig gegenüber globalen geopolitischen Risiken, hat die Inflation unter Kontrolle und erwartet eine Lockerung der Kredit- und Liquiditätsunterstützung.

Änderungen bei den Sektor-Ratings

Industrierohstoffe: Herabstufung auf Untergewichtung (-1): Die globale Verlangsamung der Nachfrage belastet die Aussichten, zusammen mit der Unsicherheit über die Erholung Chinas. Bevorzugt werden Metalle, die für den Übergang zu sauberer Energie benötigt werden.

Software und IT-Dienstleistungen: Hochstufung auf Übergewichten (+1): Hier locken angemessene Bewertungen sowie attraktive Qualitäts- und Wachstumseigenschaften auf dem Weg in ein rezessives globales Wachstumsumfeld.

Ausblick

Angesichts des zunehmenden Risikos einer Rezession in Europa und einer deutlichen Verlangsamung der Nachfrage in den USA – Faktoren, gegen die die wichtigsten Exportregionen der Schwellenländer nicht völlig immun sind – sind wir bei den Aussichten für Schwellenländer-Aktien weiterhin vorsichtig. Der andere wichtige Faktor, den es für die Aussichten der Schwellenländer zu beobachten gilt, sind die Aussichten auf eine allmähliche Erholung in China. Zwar gibt es derzeit nicht genügend Anhaltspunkte für breit angelegte Stimuli, die eine chinesische Erholung vorantreiben könnten, doch angesichts des günstigen Inflationstrends und der bereits verschärften Liquiditätsbedingungen ist die chinesische Zentralbank besser positioniert, um in der Zukunft einen Kreditimpuls zur Erholung zu geben.

Immerhin könnten die Schwellenländer mit einer positiven BIP-Wachstumsdifferenz gegenüber den entwickelten Märkten überraschen, da sie einen langsamen und relativ lang anhaltenden Abschwung zur Bekämpfung der Inflation durchlaufen. Nachdem die meisten Rohstoffe ihre Hochs bereits gesehen haben dürften, könnte die Inlandsnachfrage in den Schwellenländern weiterhin überdurchschnittlich gut ausfallen, weil Rohstoffe wieder erschwinglicher werden. Und schließlich ist das aktuelle Schwellenländer-Exposure globaler Anleger auf dem niedrigsten Stand seit langem, was ebenfalls eine bedeutende Erholungsmöglichkeit schaffen dürfte, sobald sich die Lage aufhellt.

Das Portfoliomanagement engagiert sich vor allem in den Schwellenländern mit nachhaltigem Wachstum, das sich weitgehend widerstandsfähig gegenüber makroökonomischen und geopolitischen Hürden erweisen dürfte. Angesichts der verhaltenen Konjunkturaussichten bleiben die Fondsmanager vorläufig jedoch konsequent defensiv.

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