„In der Vergangenheit gab es häufig nach einer schwachen Börsenentwicklung im August und September ein exzellentes viertes Quartal“, meint Boris Jurczyk. Der Berenberg-Fondsmanager sieht daher keinen Grund für übertriebenen Pessimismus, ist sich aber auch bewusst, dass in diesem Jahr alles anders kommen kann. Neben den Erfahrungswerten sprechen seiner Ansicht nach aber auch andere Gründe für steigende Kurse: „Viele Investoren sind vorsichtiger geworden und haben sich aus dem Aktienmarkt verabschiedet. Eine Fondsmanagerumfrage der Bank of America Merrill Lynch belegt, dass sich die Cash-Bestände auf einem Extremwert im Vergleich zu den Vorjahren befinden.“
Es wartet also viel Cash, das investiert werden will. Vor allem für die europäischen Börsen sieht Jurczyk gute Rahmenbedingungen: „Niedrige Zinsen, das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank und die wirtschaftliche Erholung in Europa sind eine perfekte Kombination für Aktienmärkte.“ Zudem sollten der niedrige Ölpreis und der schwache Euro europäischen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Europäische Unternehmen: Gut für eine Überraschung
„Die Berichtssaison zum zweiten Quartal verlief überraschend gut“, ist Jurczyk zufrieden. Im Frühjahr galten jedoch noch andere Vorzeichen. Innereuropäische Probleme, vor allem Griechenland, standen im Fokus. Im Sommer ist dann das schwächelnde Wachstum in China ins Rampenlicht gerückt. „Die Erwartungen für die Gewinne im dritten Quartal sind daher schon deutlich pessimistischer“, sagt der Fondsmanager – und wittert gute Einstiegsmöglichkeiten. „Wir halten den Pessimismus für übertrieben und erwarten auch bei den Zahlen zum dritten Quartal positive Überraschungen.“
Allerdings ist Jurczyk kein übermäßiger China-Optimist. In seinem europäischen Aktienfonds, dem Berenberg European Equity Selection, hat er Unternehmen mit einem hohen Umsatzanteil in Asien klar untergewichtet. Bessere Chancen sieht er für Unternehmen, die ihr Geld vor allem in Europa und den USA verdienen. Um von dem Aufschwung in den USA zu profitieren, hält Jurczyk insbesondere Euroland-Aktien für aussichtsreicher als US-Aktien: „Europäische Unternehmen haben noch einen großen Nachholbedarf gegenüber ihren US-Pendants hinsichtlich Gewinnmargen und Kennzahlen wie Gewinn pro Aktie. Die Schere hat sich hier seit 2009 erheblich geöffnet, und sie wird sich – wenn auch nicht so schnell – wieder schließen.“
China-Sorgen: Weitgehend eingepreist
Aber auch in Europas Wirtschaft sieht er Potenzial. „Der Antrieb für die Unternehmen dürfte aus dem Konsumverhalten kommen, und das ist in Europa recht überzeugend. Es wird aber vom Markt noch unterschätzt und bietet daher Überraschungspotenzial“, prognostiziert Jurczyk. Die Sorgen um China hingegen sieht er zwar auch, hält sie jedoch für weitgehend in die Aktienkurse eingepreist.
Durch die Korrektur an den Märkten von 20 bis 25 Prozent hat sich die Bewertung europäischer Aktien ermäßigt. „Sie sind noch nicht wirklich günstig bewertet, aber auch nicht mehr teuer. Im Vergleich zu anderen Asset-Klassen, etwa zum Rentenmarkt, erscheinen Aktien jetzt noch attraktiver als im Frühjahr“, urteilt Jurczyk. Bei den Bewertungen sieht er deutliche Unterschiede zwischen den Sektoren. Unternehmen aus dem Nahrungsmittel- und Getränkesektor erscheinen ihm schon das ganze Jahr eher teuer. Der weltgrößte Bierbrauer AB Inbev sorgte im Oktober durch die Übernahme der Nummer 2 im Markt, SAB Miller, hier aber noch einmal für Kursauftrieb.
Banken: Günstig, aber ohne Dynamik
Als günstig wertet der Fondsmanager hingegen den Bankensektor: „Die einzelnen Finanzinstitute unterscheiden sich in ihrem Risikoprofil jedoch deutlich. Wir haben aufgrund unseres defensiven Ansatzes unser Banken-Exposure schon wieder vollständig abgebaut.“ Das könne sich aber schnell ändern. „Eine Deutsche Bank, BNP Paribas und Société Générale könnten interessant werden, wenn sich die entsprechenden Momentum-Indikatoren entwickeln“, so Jurczyk.
Es wartet also viel Cash, das investiert werden will. Vor allem für die europäischen Börsen sieht Jurczyk gute Rahmenbedingungen: „Niedrige Zinsen, das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank und die wirtschaftliche Erholung in Europa sind eine perfekte Kombination für Aktienmärkte.“ Zudem sollten der niedrige Ölpreis und der schwache Euro europäischen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Europäische Unternehmen: Gut für eine Überraschung
„Die Berichtssaison zum zweiten Quartal verlief überraschend gut“, ist Jurczyk zufrieden. Im Frühjahr galten jedoch noch andere Vorzeichen. Innereuropäische Probleme, vor allem Griechenland, standen im Fokus. Im Sommer ist dann das schwächelnde Wachstum in China ins Rampenlicht gerückt. „Die Erwartungen für die Gewinne im dritten Quartal sind daher schon deutlich pessimistischer“, sagt der Fondsmanager – und wittert gute Einstiegsmöglichkeiten. „Wir halten den Pessimismus für übertrieben und erwarten auch bei den Zahlen zum dritten Quartal positive Überraschungen.“
Allerdings ist Jurczyk kein übermäßiger China-Optimist. In seinem europäischen Aktienfonds, dem Berenberg European Equity Selection, hat er Unternehmen mit einem hohen Umsatzanteil in Asien klar untergewichtet. Bessere Chancen sieht er für Unternehmen, die ihr Geld vor allem in Europa und den USA verdienen. Um von dem Aufschwung in den USA zu profitieren, hält Jurczyk insbesondere Euroland-Aktien für aussichtsreicher als US-Aktien: „Europäische Unternehmen haben noch einen großen Nachholbedarf gegenüber ihren US-Pendants hinsichtlich Gewinnmargen und Kennzahlen wie Gewinn pro Aktie. Die Schere hat sich hier seit 2009 erheblich geöffnet, und sie wird sich – wenn auch nicht so schnell – wieder schließen.“
China-Sorgen: Weitgehend eingepreist
Aber auch in Europas Wirtschaft sieht er Potenzial. „Der Antrieb für die Unternehmen dürfte aus dem Konsumverhalten kommen, und das ist in Europa recht überzeugend. Es wird aber vom Markt noch unterschätzt und bietet daher Überraschungspotenzial“, prognostiziert Jurczyk. Die Sorgen um China hingegen sieht er zwar auch, hält sie jedoch für weitgehend in die Aktienkurse eingepreist.
Durch die Korrektur an den Märkten von 20 bis 25 Prozent hat sich die Bewertung europäischer Aktien ermäßigt. „Sie sind noch nicht wirklich günstig bewertet, aber auch nicht mehr teuer. Im Vergleich zu anderen Asset-Klassen, etwa zum Rentenmarkt, erscheinen Aktien jetzt noch attraktiver als im Frühjahr“, urteilt Jurczyk. Bei den Bewertungen sieht er deutliche Unterschiede zwischen den Sektoren. Unternehmen aus dem Nahrungsmittel- und Getränkesektor erscheinen ihm schon das ganze Jahr eher teuer. Der weltgrößte Bierbrauer AB Inbev sorgte im Oktober durch die Übernahme der Nummer 2 im Markt, SAB Miller, hier aber noch einmal für Kursauftrieb.
Banken: Günstig, aber ohne Dynamik
Als günstig wertet der Fondsmanager hingegen den Bankensektor: „Die einzelnen Finanzinstitute unterscheiden sich in ihrem Risikoprofil jedoch deutlich. Wir haben aufgrund unseres defensiven Ansatzes unser Banken-Exposure schon wieder vollständig abgebaut.“ Das könne sich aber schnell ändern. „Eine Deutsche Bank, BNP Paribas und Société Générale könnten interessant werden, wenn sich die entsprechenden Momentum-Indikatoren entwickeln“, so Jurczyk.