Europa-Fonds Auf dem alten Kontinent können aktive Manager noch glänzen

Belegen mit ihren Europa-Aktienfonds in der Fünf-Jahres-Performance die ersten beiden Plätze: Jeff Taylor (l.), Manager des Fonds Invesco Euro Equity, gefolgt von Oliver Kelton, Manager des Fonds Odey European Focus

Belegen mit ihren Europa-Aktienfonds in der Fünf-Jahres-Performance die ersten beiden Plätze: Jeff Taylor (l.), Manager des Fonds Invesco Euro Equity, gefolgt von Oliver Kelton, Manager des Fonds Odey European Focus

US-Präsident Donald Trump sieht es nach wie vor als eine seiner wichtigsten Aufgaben an, möglichst viel Kapital heim in die Vereinigten Staaten zu holen. Millionen Anleger spielen da allerdings nicht mit: Sie wählen den entgegengesetzten Weg und steuern neben Schwellenländern verstärkt europäische Börsen als Hafen für ihr Vermögen an.

Plausibel ist das allemal. So fallen die wichtigen Bewertungskennzahlen dort allesamt besser aus als in den USA. Zum Beispiel die Dividendenrendite, die mit 3,1 Prozent in der Eurozone und 3,4 Prozent in Europa jeweils um mehr als die Hälfte höher liegt als in den Vereinigten Staaten.

Deutlich schlechter sehen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten auch die Kurs-Gewinn-Verhältnisse aus. US-Aktien sind nahezu doppelt so teuer wie ihre europäischen Pendants, da die Vorschusslorbeeren auf einen von Trump versprochenen Wirtschaftsaufschwung die Kurse an der Wall Street kräftig nach oben geschraubt haben.

Weil die Zinsen in Europa deutlich niedriger sind, fällt zudem auch die Risikoprämie gegenüber Renten-Investments mit 7 Prozent gegenüber 3,7 Prozent viel höher aus. Über den Tellerrand der Unternehmenskennzahlen hinausgeblickt, punktet Europa außerdem mit im Durchschnitt nur halb so hohen Haushaltsdefiziten und einer positiven Leistungsbilanz von 3 Prozent.

Während mäßige Neuaufträge in den USA sinkende Gewinne befürchten lassen, steigen in Europa die Erträge, wie Nicholette MacDonald-Brown von der britischen Fondsgesellschaft Schroders beobachtet: „Die zurückliegende Ertragssaison im ersten Quartal ist die beste, die Europa in den vergangenen sieben Jahren erlebt hat. Viele Unternehmen übertreffen ihre Absatz- und Gewinnprognosen.“

Es gibt aber noch ein weiteres großes Plus. Die Ängste vor einem dramatischen Rechtsruck in Frankreich traten mit der Wahl von Emmanuel Macron zum neuen Präsidenten in den Hintergrund. Ein Abschied der Grande Nation aus der europäischen Gemeinschaft ist längt keine Gefahr mehr für die Märkte.

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Macrons pro-europäische und unternehmerfreundliche Haltung ermögliche es Aktienanlegern, Europas wirtschaftliches Erholen zu genießen, ohne sich über ein Scheitern des Euro Sorgen machen zu müssen, so MacDonald-Brown.