Frage: Welche Relevanz haben Smart Beta Strategien derzeit bei ETF-Investoren?
Axel Riedel: Das Interesse an alternativgewichteten, regelgebundenen Gewichtungen – den Smart Beta ETFs – ist weiterhin groß. Über ein Drittel der gesamten ETF-Zuflüsse, das entspricht rund 65 Milliarden US-Dollar, sind letztes Jahr in Smart Beta ETFs geflossen. Das Konzept ist jedoch nicht neu. Bereits seit den 1960ern sind die Strategien Bestandteil der modernen Portfoliotheorie, die die marktkapitalisierungsgewichteten Konzepte ideal ergänzen. In den Investorenportfolios sind sie deshalb ein elementarer Baustein.
Frage: Welche Konzepte sind am meisten gefragt? Warum?
Riedel: Das ist von den individuellen Anforderungen und Zielen der Investoren respektive der Kapitalanlage abhängig. Für Investoren, die einen laufenden Ertrag anstreben, können sich im derzeitigen Zinsumfeld und sofern es die Anlagerichtlinien erlauben Dividendenstrategien eignen. So können beispielsweise Vorsorgeeinrichtungen oder Versicherungen ihren laufenden Verpflichtungen entsprechen oder ein Stiftungszweck erfüllt werden.
Für Aktieninvestoren, die ihr Risikobudget schonen möchten, sind Anlageformen mit geringer Volatilität interessant. Wie zum Beispiel ein Produkt wie der SPDR S&P 500 Low Volatility UCITS ETF. Das Portfolio besteht aus 100 Titeln mit der geringsten Volatilität in den letzten 252 Handelstagen. Aber auch für Anleiheinvestoren bieten ETFs interessante Möglichkeiten. Ein Beispiel: Die Schuldnergewichtung nach fundamentalen oder finanziellen Faktoren im Hinblick auf den zu erbringenden Zins- und Schuldendienst.
Frage: Wo liegt der Unterschied eines ETF mit Smart Beta Strategie gegenüber einem ETF, der auf einem klassisch nach Marktkapitalisierung aufgebauten Index basiert? Was sind die Vorteile?
Riedel: Bei Indizes, die auf der reinen Marktkapitalisierung basieren, bekommen Unternehmen mit dem höchsten Marktwert auch das höchste Gewicht. Dies geschieht auf der Grundlage ihrer frei handelbaren Aktien oder ausstehenden Rentenverbindlichkeiten. Auf diesem Konzept ruht der bedeutendste Teil des gegen oder mit diesen Indizes verwalteten Vermögens. Zudem basieren die liquidesten Derivate, insbesondere Futures, auf diesen Konzepten. Damit verbunden sein kann ein trendverstärkendes oder prozyklisches Element.
Ziel der Smart Beta Strategie oder auch alternativen, regelgebundenen Gewichtungskonzepte ist ein unmittelbarer Zugang zu Dividenden, Risikoprämien, Investmentstilen oder einer geringeren Volatilität. Das ist über die marktkapitalisierungsgewichteten Konzepte nicht in der Form und Vielfalt abzubilden.
Frage: Am Markt zeigt sich ein Trend hin zu ertragsorientierten Anlagen mit Dividendenstrategien. Auch ein Resultat des niedrigen Zinsumfeldes. Warum sollten Anleger jetzt auf ETFs setzen – statt auf ein reines Aktieninvestment?
Riedel: Bei den Dividendenstrategien geht es für Investoren in erster Linie darum, die nachhaltige und gelebte Dividendenpolitik eines Unternehmens zu berücksichtigen. Und dann die Streuung möglichst zu maximieren. Über einen ETF ist das besonders gut zu realisieren. Investoren können hierüber eine ausreichende Diversifikation unter anderem hinsichtlich Regionen, Branchen und Stile erreichen und das Risiko dementsprechend streuen.
Teils gibt es auf dem Markt bereits speziell darauf ausgerichtete Produkte. Die dann beispielsweise Zugang zu Unternehmen ermöglichen, die über 7,10 oder gar 20 Jahre ihre Dividende kontinuierlich erhöht oder konstant gehalten haben, zum Beispiel unsere SPDR S&P Aristocrats ETFs.
Frage: Wie sieht die Zukunft aus? Gibt es bald Risikoprämien, die den Investoren als alternative, regelgebundene Betalösungen zugänglich gemacht werden – sozusagen „Liquidität als Investmentstil“?
Riedel: Der Druck auf aktive Fondsmanager erhöht sich aufgrund unrealistischer Alphavorstellungen immer mehr. Hinzu kommt der Druck durch die einfachen, kostengünstigen alternativen und regelgebundenen Konzepte. Von dieser Entwicklung wird die ETF-Industrie profitieren. Wir gehen nicht soweit, dass das Alpha von heute das Beta von morgen ist. Dennoch sind alternative, regelgebundene Betalösungen wie auch die marktkapitalisierungsgewichteten ETFs gerade für aktive Fondsmanager besonders interessant.
Axel Riedel: Das Interesse an alternativgewichteten, regelgebundenen Gewichtungen – den Smart Beta ETFs – ist weiterhin groß. Über ein Drittel der gesamten ETF-Zuflüsse, das entspricht rund 65 Milliarden US-Dollar, sind letztes Jahr in Smart Beta ETFs geflossen. Das Konzept ist jedoch nicht neu. Bereits seit den 1960ern sind die Strategien Bestandteil der modernen Portfoliotheorie, die die marktkapitalisierungsgewichteten Konzepte ideal ergänzen. In den Investorenportfolios sind sie deshalb ein elementarer Baustein.
Frage: Welche Konzepte sind am meisten gefragt? Warum?
Riedel: Das ist von den individuellen Anforderungen und Zielen der Investoren respektive der Kapitalanlage abhängig. Für Investoren, die einen laufenden Ertrag anstreben, können sich im derzeitigen Zinsumfeld und sofern es die Anlagerichtlinien erlauben Dividendenstrategien eignen. So können beispielsweise Vorsorgeeinrichtungen oder Versicherungen ihren laufenden Verpflichtungen entsprechen oder ein Stiftungszweck erfüllt werden.
Für Aktieninvestoren, die ihr Risikobudget schonen möchten, sind Anlageformen mit geringer Volatilität interessant. Wie zum Beispiel ein Produkt wie der SPDR S&P 500 Low Volatility UCITS ETF. Das Portfolio besteht aus 100 Titeln mit der geringsten Volatilität in den letzten 252 Handelstagen. Aber auch für Anleiheinvestoren bieten ETFs interessante Möglichkeiten. Ein Beispiel: Die Schuldnergewichtung nach fundamentalen oder finanziellen Faktoren im Hinblick auf den zu erbringenden Zins- und Schuldendienst.
Frage: Wo liegt der Unterschied eines ETF mit Smart Beta Strategie gegenüber einem ETF, der auf einem klassisch nach Marktkapitalisierung aufgebauten Index basiert? Was sind die Vorteile?
Riedel: Bei Indizes, die auf der reinen Marktkapitalisierung basieren, bekommen Unternehmen mit dem höchsten Marktwert auch das höchste Gewicht. Dies geschieht auf der Grundlage ihrer frei handelbaren Aktien oder ausstehenden Rentenverbindlichkeiten. Auf diesem Konzept ruht der bedeutendste Teil des gegen oder mit diesen Indizes verwalteten Vermögens. Zudem basieren die liquidesten Derivate, insbesondere Futures, auf diesen Konzepten. Damit verbunden sein kann ein trendverstärkendes oder prozyklisches Element.
Ziel der Smart Beta Strategie oder auch alternativen, regelgebundenen Gewichtungskonzepte ist ein unmittelbarer Zugang zu Dividenden, Risikoprämien, Investmentstilen oder einer geringeren Volatilität. Das ist über die marktkapitalisierungsgewichteten Konzepte nicht in der Form und Vielfalt abzubilden.
Frage: Am Markt zeigt sich ein Trend hin zu ertragsorientierten Anlagen mit Dividendenstrategien. Auch ein Resultat des niedrigen Zinsumfeldes. Warum sollten Anleger jetzt auf ETFs setzen – statt auf ein reines Aktieninvestment?
Riedel: Bei den Dividendenstrategien geht es für Investoren in erster Linie darum, die nachhaltige und gelebte Dividendenpolitik eines Unternehmens zu berücksichtigen. Und dann die Streuung möglichst zu maximieren. Über einen ETF ist das besonders gut zu realisieren. Investoren können hierüber eine ausreichende Diversifikation unter anderem hinsichtlich Regionen, Branchen und Stile erreichen und das Risiko dementsprechend streuen.
Teils gibt es auf dem Markt bereits speziell darauf ausgerichtete Produkte. Die dann beispielsweise Zugang zu Unternehmen ermöglichen, die über 7,10 oder gar 20 Jahre ihre Dividende kontinuierlich erhöht oder konstant gehalten haben, zum Beispiel unsere SPDR S&P Aristocrats ETFs.
Frage: Wie sieht die Zukunft aus? Gibt es bald Risikoprämien, die den Investoren als alternative, regelgebundene Betalösungen zugänglich gemacht werden – sozusagen „Liquidität als Investmentstil“?
Riedel: Der Druck auf aktive Fondsmanager erhöht sich aufgrund unrealistischer Alphavorstellungen immer mehr. Hinzu kommt der Druck durch die einfachen, kostengünstigen alternativen und regelgebundenen Konzepte. Von dieser Entwicklung wird die ETF-Industrie profitieren. Wir gehen nicht soweit, dass das Alpha von heute das Beta von morgen ist. Dennoch sind alternative, regelgebundene Betalösungen wie auch die marktkapitalisierungsgewichteten ETFs gerade für aktive Fondsmanager besonders interessant.