private banking magazin: Sie kamen erstmals 2001 mit der damals noch jungen ETF-Welt in Kontakt und bauten für die US-Investmentgruppe Susquehanna deren europäisches ETF-Geschäft auf. Was überzeugte Sie damals wie heute an diesem Produkttyp?
Hector McNeil: Bei ETFs handelt es sich um sehr kostengünstige – und damit effiziente – Finanzprodukte. Dazu kommt die hohe Transparenz und letztendlich sind sie ein sehr demokratisches Investmentvehikel. Jeder kann aufgrund der niedrigen Stückelung ETFs kaufen und handeln. Das hat mich von der ersten Stunde an überzeugt. Im Kreis der Anleger sind diese Vorteile leider noch nicht in der vollen Breite angekommen. Da müssen wir, die Produktanbieter, noch viel Überzeugungsarbeit leisten.
Besonders in Europa. Die Wachstumszahlen im hiesigen Markt waren in den vergangenen Jahren beachtlich. Allerdings war die Ausgangslage, die absoluten Zahlen, auch gering.
Das stimmt. Die Marktdurchdringung von Indexfonds in Europa beträgt gerade einmal 3 Prozent. Zum Vergleich: In den USA machen ETFs bereits 12 Prozent des Investmentvolumens aus. Aber auch dort kratzen die Produktanbieter nur an der Oberfläche. Es gibt noch ein riesiges Aufholpotenzial. Dabei spielen institutionelle Anleger natürlich eine große Rolle. Sie halten zusammen mit semi-institutionellen Investoren schätzungsweise 90 Prozent der Asset under Management.
Sie sprachen von der noch zu leistenden Überzeugungsarbeit. Wie kann man denn Anleger für ETFs gewinnen?
Durch Aufzeigen der vorher genannten Vorteile. Letztendlich bieten alle Investmentvehikel Zugang zu weltweiten Investments und Asset-Klassen. Ob man dafür wie bei vielen Investmentfonds 1,5 Prozent Gebühren zahlen muss, müssen die Anleger entscheiden. Wovon wir überzeugt sind, dürfte klar sein. Mich überzeugen die vielen Studien, die zeigen, welche Auswirkungen Gebühren auf eine langfristige Wertentwicklung eines Investments haben – insbesondere in Zeiten niedriger Zinsen.
Ist letzteres einer der Gründe, warum sie zusammen mit ihrem Partner Nik Bienkowski Boost ETP gegründet haben? Immerhin sind sie Produktspezialist für gehebelte und Short-ETFs.
Sicherlich können gehebelt Produkte eine Antwort auf die Niedrigzinsphase sein, aber letztere war nicht der ausschlaggebende Grund für die gewählte Produktspezialisierung. Vielmehr haben Nik und ich für Inspiration nach Amerika geschaut und vor allem nach interessanten Nischen gesucht. Der x-te Anbieter von Standard-ETFs auf S&P 500 oder Euro Stoxx wollten wir nicht sein. Eine Idee indes waren gehebelte Produkte und solche, mit denen man short investieren kann. Aus unserer Sicht fehlte so ein Angebot im ETP-Bereich in Europa. Dabei haben europäische Anleger durchaus eine Historie mit Produkten, die ähnliche Investmentmöglichkeiten bieten. Es sollte also ein Verständnis für die Produkte und eine Nachfrage geben. Insofern haben wir dann Boost ETP mit diesem klaren Nischenfokus gegründet.
Steht neben dieser eher kaufmännischen Strategie auch eine Überzeugung für gehebelte und Short-Investments dahinter?
Natürlich. Wir glauben, dass Anleger in allen Marktphasen, in fallenden wie steigenden Märkten, ihre Marktmeinung in Investments umsetzen sollten können. Ein kostengünstiges, transparentes Short-Investment sollte ein effizientes Instrument für Anleger sein. Und die Mittelzuflüsse in unsere Produkte bestätigen das. So konnten wir bereits rund eine Milliarde Anlegergelder gewinnen. Fünf Millionen fließen uns wöchentlich zu.
Warum nun die Zusammenarbeit mit Wisdom Tree?
Wisdom Tree ist der fünfgrößte ETF-Anbieter in den USA und der achtgrößte weltweit. Bei uns hat Wisdom Tree 75 Prozent der Anteil übernommen und dafür 20 Millionen Dollar ins Unternehmen eingebracht. Mit dem Geld wollen wir unser Wachstum vorantreiben. Für Wisdom Tree ist die Beteiligung Teil einer Wachstumsstrategie. Man will die Nummer 5 der Welt im ETF-Bereich werden – und dafür muss man am zweitgrößten ETF-Markt weltweit, Europa, präsent sein. Insofern werden Wisdom Tree und wir, nunmehr Teil der Gruppe, den Zugang zu vielen Märkten in Europa suchen.
Wie sieht es konkret in Deutschland aus?
Mit der Bafin sind wir wegen unserer Produkte bereits im Gespräch. Insgesamt braucht man dann zum Ausrollen der Produktpalette auch Marketing-Gelder sowie die Vertriebsabdeckung der Märkte. Dafür können wir die 20 Millionen also gut gebrauchen.
Hector McNeil: Bei ETFs handelt es sich um sehr kostengünstige – und damit effiziente – Finanzprodukte. Dazu kommt die hohe Transparenz und letztendlich sind sie ein sehr demokratisches Investmentvehikel. Jeder kann aufgrund der niedrigen Stückelung ETFs kaufen und handeln. Das hat mich von der ersten Stunde an überzeugt. Im Kreis der Anleger sind diese Vorteile leider noch nicht in der vollen Breite angekommen. Da müssen wir, die Produktanbieter, noch viel Überzeugungsarbeit leisten.
Besonders in Europa. Die Wachstumszahlen im hiesigen Markt waren in den vergangenen Jahren beachtlich. Allerdings war die Ausgangslage, die absoluten Zahlen, auch gering.
Das stimmt. Die Marktdurchdringung von Indexfonds in Europa beträgt gerade einmal 3 Prozent. Zum Vergleich: In den USA machen ETFs bereits 12 Prozent des Investmentvolumens aus. Aber auch dort kratzen die Produktanbieter nur an der Oberfläche. Es gibt noch ein riesiges Aufholpotenzial. Dabei spielen institutionelle Anleger natürlich eine große Rolle. Sie halten zusammen mit semi-institutionellen Investoren schätzungsweise 90 Prozent der Asset under Management.
Sie sprachen von der noch zu leistenden Überzeugungsarbeit. Wie kann man denn Anleger für ETFs gewinnen?
Durch Aufzeigen der vorher genannten Vorteile. Letztendlich bieten alle Investmentvehikel Zugang zu weltweiten Investments und Asset-Klassen. Ob man dafür wie bei vielen Investmentfonds 1,5 Prozent Gebühren zahlen muss, müssen die Anleger entscheiden. Wovon wir überzeugt sind, dürfte klar sein. Mich überzeugen die vielen Studien, die zeigen, welche Auswirkungen Gebühren auf eine langfristige Wertentwicklung eines Investments haben – insbesondere in Zeiten niedriger Zinsen.
Ist letzteres einer der Gründe, warum sie zusammen mit ihrem Partner Nik Bienkowski Boost ETP gegründet haben? Immerhin sind sie Produktspezialist für gehebelte und Short-ETFs.
Sicherlich können gehebelt Produkte eine Antwort auf die Niedrigzinsphase sein, aber letztere war nicht der ausschlaggebende Grund für die gewählte Produktspezialisierung. Vielmehr haben Nik und ich für Inspiration nach Amerika geschaut und vor allem nach interessanten Nischen gesucht. Der x-te Anbieter von Standard-ETFs auf S&P 500 oder Euro Stoxx wollten wir nicht sein. Eine Idee indes waren gehebelte Produkte und solche, mit denen man short investieren kann. Aus unserer Sicht fehlte so ein Angebot im ETP-Bereich in Europa. Dabei haben europäische Anleger durchaus eine Historie mit Produkten, die ähnliche Investmentmöglichkeiten bieten. Es sollte also ein Verständnis für die Produkte und eine Nachfrage geben. Insofern haben wir dann Boost ETP mit diesem klaren Nischenfokus gegründet.
Steht neben dieser eher kaufmännischen Strategie auch eine Überzeugung für gehebelte und Short-Investments dahinter?
Natürlich. Wir glauben, dass Anleger in allen Marktphasen, in fallenden wie steigenden Märkten, ihre Marktmeinung in Investments umsetzen sollten können. Ein kostengünstiges, transparentes Short-Investment sollte ein effizientes Instrument für Anleger sein. Und die Mittelzuflüsse in unsere Produkte bestätigen das. So konnten wir bereits rund eine Milliarde Anlegergelder gewinnen. Fünf Millionen fließen uns wöchentlich zu.
Warum nun die Zusammenarbeit mit Wisdom Tree?
Wisdom Tree ist der fünfgrößte ETF-Anbieter in den USA und der achtgrößte weltweit. Bei uns hat Wisdom Tree 75 Prozent der Anteil übernommen und dafür 20 Millionen Dollar ins Unternehmen eingebracht. Mit dem Geld wollen wir unser Wachstum vorantreiben. Für Wisdom Tree ist die Beteiligung Teil einer Wachstumsstrategie. Man will die Nummer 5 der Welt im ETF-Bereich werden – und dafür muss man am zweitgrößten ETF-Markt weltweit, Europa, präsent sein. Insofern werden Wisdom Tree und wir, nunmehr Teil der Gruppe, den Zugang zu vielen Märkten in Europa suchen.
Wie sieht es konkret in Deutschland aus?
Mit der Bafin sind wir wegen unserer Produkte bereits im Gespräch. Insgesamt braucht man dann zum Ausrollen der Produktpalette auch Marketing-Gelder sowie die Vertriebsabdeckung der Märkte. Dafür können wir die 20 Millionen also gut gebrauchen.