Der Rückversicherer Munich Re hat vier internationale Klimabündnisse verlassen. Das Unternehmen verließ die Net-Zero Asset Owner Alliance (NZAOA), die Net-Zero Asset Managers Initiative, Climate Action 100 Plus und die Institutional Investors Group on Climate Change.
Rechtliche Unsicherheiten als Begründung
Sprecher der Munich Re begründen den Schritt mit rechtlichen Unsicherheiten und regulatorischen Problemen. Das Unternehmen beobachtet eine „zunehmende Unklarheit bei der Beurteilung privater Initiativen im Rahmen der gesetzlichen und regulatorischen Regelungen in verschiedenen Rechtsräumen“. Dies führe zu „widersprüchlichen regulatorischen Anforderungen und damit verbundener Rechtsunsicherheit“.
Uneinheitliche Regulierungen haben klimabezogene Berichtspflichten sehr komplex gemacht. Diese stehen „nicht im Verhältnis zur erzielten Wirkung im Klimaschutz“, heißt es in der Unternehmensmitteilung.
Das Unternehmen wolle künftig „unabhängig ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten“ und die Klimaziele autonom verfolgen. Der Konzern bezeichnet Klimaschutz als „unvermindert dringliches Anliegen“ und will weiterhin zur Erreichung der Pariser Klimaziele beitragen. Munich Re hat nach eigenen Angaben die Klimaziele für 2025 erreicht oder übertroffen. Neue Klimaziele sollen Ende des Jahres bekannt gegeben werden.
Politischer Druck aus den USA
Der Austritt erfolgt vor dem Hintergrund politischen Drucks in den USA. Bereits 2023 verließen mehrere Versicherer die Net-Zero Insurance Alliance, nachdem Generalstaatsanwälte aus 23 US-Bundesstaaten Kartellrechtsvorwürfe erhoben hatten. Auch der australische Versicherer QBE trat zuletzt aus der NZAOA aus.
Die Net-Zero Asset Managers Initiative stellte ihre Aktivitäten Anfang 2025 vorläufig ein und arbeitet an einer Überprüfung ihrer Ziele. Die Initiative verweist dabei auf „jüngste Entwicklungen in den USA und unterschiedliche Erwartungen von Regulierern und Kunden“.