Analyse Überrendite: ESG-Fonds schlagen konventionelle Produkte

Eine Grafik von Absolut Research

Eine Grafik von Absolut Research: ESG-Strategien erzielten in den vergangenen drei Jahren eine Überrendite im Vergleich zu konventionellen Ansätzen. Foto: Absolut Research

Absolut Research hat den Markt für nachhaltige Aktienfonds und die Performance von Vermögensverwaltern untersucht. Das Ergebnis des Forschungs-Unternehmens: Nachhaltige Aktienstrategien lassen konventionelle mittlerweile weit hinter sich zurück.

ESG-Strategien erzielten demnach in den vergangenen drei Jahren eine Überrendite im Vergleich zu konventionellen, marktbreiten Ansätzen. Die Differenz der Wertentwicklung von MSCI World SRI und MSCI World über drei Jahre lag bei 17,3 Prozentpunkten. Dieses Muster zeigte sich auch in den einzelnen Regionen USA, Europa und in Schwellenländern, wo die kumulierte Überrendite nachhaltiger Strategien ebenfalls zweistellig ausfiel. Dabei stellte sich heraus: Je strikter die angewendeten ESG-Kriterien, desto besser.

Quelle: Absolute Research

Größe, Volatilität und Verluste des ESG-Universums

Das Universum nachhaltiger Aktienfonds bestand Ende Dezember 2021 aus 946 Produkten mit einem verwalteten Vermögen von 604,5 Milliarden Euro. In allen betrachteten Regionen, außer in den Schwellenländern, konnten die ESG-Fonds in den vergangenen drei Jahren eine Überrendite über die nicht-nachhaltigen Geschwister erwirtschaften. Diese reichte von 1,1 Prozentpunkten (USA) bis zu 2,7 Prozentpunkten (Global) jährlich.

Gleichzeitig fielen Volatilität und Maximalverluste der ESG-Fonds für alle Regionen günstiger aus als bei den Produkten, die ESG nicht explizit berücksichtigen. Nachhaltige Produkte hatten, mit Ausnahme der Schwellenländer, nicht nur absolut, sondern auch risikoadjustiert die Nase vorn.

So viel Geld floss in nachhaltige Fonds

Nachhaltige Aktienfonds verzeichneten Zuflüsse von 203,9 Milliarden Euro in den vergangenen drei Jahren, davon 106,8 Milliarden Euro in den letzten 12 Monaten. Dabei erwarben sie stets höhere Mittelflüsse als die konventionellen Produkte mit demselben regionalen Fokus. Besonders deutlich war das Bild in Europa: Während die ESG-Fonds über drei Jahre Zuflüsse von 18,1 Milliarden Euro verzeichneten, zogen die Investoren 82 Milliarden Euro aus konventionellen Strategien ab.

Quelle: Absolute Research

Zudem wiesen nachhaltige Fonds geringere laufende Kosten als konventionelle Produkte auf. Der Gebührenvorteil lag zwischen 0,14 (Europa) und 0,29 Prozentpunkten (Schwellenländer). Die Unterschiede bei den Gebühren dürften auf eine Kombination aus dem Anteil passiver Produkte, dem Alter der Fonds und den verwalteten Volumina zurückzuführen sein, mutmaßen die Forscher von Absolut Research.

Das waren die beliebtesten Vermögensverwalter

Sowohl bei globalem als auch europäischem Investment-Schwerpunkt konnten aktiv gemanagte Fonds die höchsten absoluten und risikoadjustierten Renditen erzielen. Global standen Produkte von Baillie Gifford, Aegon Asset Management und NN Investment Partners an der Spitze. Bei Fonds mit Schwerpunkt auf den europäischen Aktienmarkt waren es DNCA, Baillie Gifford und Mirova.

Quelle: Absolute Research

Der größte Anbieter aktiv verwalteter Nachhaltigkeitsfonds nach verwaltetem Vermögen war Nordea. In neun Fonds wurden 27,3 Milliarden Euro gemanagt. Dahinter folgten Natixis Investment Management und DWS mit 20,3 beziehungsweise 16,7 Milliarden Euro in 17 und 20 Produkten.

Über die Studie:

Die Absolut-Analyse „Sustainability Equiy – Markt- und Manager Performance nachhaltiger Aktienstrategien“ basiert auf den Daten der Publikationsreihe Absolut-Ranking. Insgesamt umfassen die Absolut-Rankings mehr als 15.000 institutionelle Publikumsfonds und ETFs, aufgeteilt in 37 Anlage-Klassen und Marktsegmente und mehr als 200 Universen.

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