Das S in ESG Soziale Immobilieninvestments: „Eine Professionalisierung ist unerlässlich“

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Die Grundlage des Scoring Modells bilden fünf Erfolgsfaktoren des Quartiers-Analyserasters, die eine erfolgreiche Quartiersentwicklung abbilden. Die diesen Erfolgsfaktoren zugrunde liegenden Einzelindikatoren lassen Rückschlüsse auf Stärken, Potenziale und Ausrichtung eines Quartiers zu:

  • Urban Mix (Funktionalität, Qualität und Nutzermix eines Quartiers)
  • Infrastruktur (Lage, Anbindung und Mobilität, Dienstleistungen)
  • Identität (Diversifizierung, Image und Nutzeridentifikation)
  • Bebautes Umfeld (Architektur, verbauen nachhaltiger Materialien, Intelligente Gebäude)
  • Konnektivität (Vernetzung von Anwohnern, Nutzern und Öffentlichkeit, Digitale Infrastruktur)

In Verbindung mit diesen Faktoren werden vom ICG erarbeitete Wirkungsziele analysiert. Sie stellen gesellschaftliche Ziele für die Bereiche nachhaltige Quartiersentwicklung und bezahlbares Wohnen dar. Um sie auszuwerten, werden Quartiere sowie Immobilienobjekte und -projekte daraufhin geprüft, zu welchem Grad sie die sozioökonomische Durchmischung fördern, ob und in welchem Umfang sie Zugang zu lokaler Infrastruktur und nachhaltiger Mobilität bieten, wie stark sie kulturelle und wirtschaftliche Vielfalt fördern und wie sie die soziale sowie ökologische Wohn- und Lebensqualität ihrer Nutzer optimieren.

Anhand des Modells des ICG wird deutlich, wie komplex es ist, echten sozialen Impact zu erfassen. Gleichzeitig bietet es Investoren konkrete Anhaltspunkte, die sie für ihre sozial nachhaltigen Investments berücksichtigen können. Die im Modell betrachteten Faktoren und Ziele eignen sich als Leitfaden dafür, welche Aspekte bei einer Investment-Entscheidung genauer geprüft werden sollten.

Immobilien werden schon heute sozialer

Wirkungsziele und Kennzahlen sind vor allem ein Mittel zum Zweck: Schlussendlich geht es darum, Immobilien konsequent sozial nachhaltig zu gestalten.


Ein Beispiel dafür, wie Immobilien aussehen, die den Anforderungen sozialer Nachhaltigkeit gerecht werden, kann ein barrierefreies Gebäude sein: Rampen, automatische Türen, Fahrstühle – Zugänglichkeit aller Räume vom Keller bis zum Dachgeschoss. Ein Objekt, das es Menschen mit eingeschränkter Mobilität auf diese Weise ermöglicht, uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, trägt effektiv zu einer inklusiveren Gesellschaft bei.

Auch für das Wohlbefinden und den Komfort der Mieter in Einklang mit Nachhaltigkeitsziel 3 (Gesundheit und Wohlergehen) lassen sich praktische Beispiele finden. So wird in entsprechenden Quartieren beispielsweise eine hohe Luftqualität angestrebt und die Nutzer und Bewohner aktiv vor Lärmbelästigungen geschützt. Außerdem werden ausgewählte Dienstleistungen vor Ort sichergestellt, die das tägliche Leben vereinfachen. Auch ausgewiesene Recyclingmöglichkeiten und kulturelle sowie gastronomische Einrichtungen tragen zu diesem sozialen Ziel bei. Zusätzlich erhöhen beleuchtete und kurze Wege die Sicherheit der Nutzer. Vor dem Hintergrund des sozialen Investierens ist das nur eine kleine Auswahl für Aspekte, die es in dieser Hinsicht zu priorisieren gilt.