Die UBS schreibt im Deutschlandgeschäft mit hochvermögenden Kunden schwarze Zahlen, sagt Europachefin Christine Novakovic im Interview mit dem „Handelsblatt“ (anmeldepflichtig). Zwar habe die Bank im ersten Quartal 2020 aufgrund von Altlasten hierzulande noch einen Verlust erzielt. Zugleich sei man aber auch stark gewachsen. Rechne man die Altlasten heraus, sei das operative Wealth-Management-Geschäft in Deutschland heute profitabel. „Innerhalb von anderthalb Jahren haben wir das Geschäft gedreht“, so Novakovic im Gespräch mit der Wirtschaftszeitung.
Weiterhin kündigt Novakovic an, dass sich die UBS an der Konsolidierung des deutschen Bankenmarkts beteiligen will. Aber es muss passen. Und das hat es im Herbst 2019 beim Bankhaus Lampe nicht, das man sich als potenziellen Kandidaten angeschaut habe: „Da hat am Ende für uns die Kunden- und Filialstruktur mit langfristigen Mietverträgen sowie die starke regionale Fokussierung nicht gepasst“, so Novakovic gegenüber dem „Handelsblatt“. Ein Übernahmeziel muss immer zur UBS-Strategie passen, zur Marke und zur Kultur der Schweizer Bank. Früher habe die UBS kleinere Akquisitionen in Europa getätigt, die sie heute rückblickend vielleicht nicht mehr alle machen würde.
Zudem hat die UBS gestern bekannt gegeben, fortan nachhaltige Investitionen als bevorzugte Lösung an global investierende Kunden weiterzugeben. Die Schweizer Bank verwaltet eigenen Angaben zufolge nachhaltige Kernanlagen im Gesamtwert von 488 Milliarden US-Dollar.