Ausblick Kapitalmarkt 2021 Ertrags- und Risikoerwartungen der Banken und Vermögensverwalter

Markus Jesberger (r.) und Thomas Segura

Markus Jesberger (r.) und Thomas Segura: Die Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter des Multi Family Office Segura & Jesberger haben Banken und Vermögensverwalter unter anderem zu ihren Ertragserwartungen für 2021 befragt. Foto: Segura & Jesberger

Das unabhängige Multi Family Office Segura & Jesberger befragt jährlich Banken und Vermögensverwalter aus dem In- und Ausland zu deren Rendite- und Risikoerwartung für die wichtigsten Anlageklassen. Dabei wird der langfristigen Erwartung die Einschätzung der kommenden zwölf Monate gegenübergestellt. Die Erwartungen werden danach mit der Positionierung realer Mandate verglichen.

Teilgenommen haben mehr als 35 Adressen, darunter beispielsweise Commerzbank, DJE, Bankhaus Lampe, J.P. Morgan, Julius Bär, Marcard, Pictet, Reichmuth, Bankhaus Spängler, Salytic-Invest, UBS, und Vontobel.

Die folgende Darstellung zeigt die Ergebnisse der Befragung. Die Balken geben die jeweils höchste, die niedrigste und durchschnittliche Schätzung der Teilnehmer an.

Die durchschnittliche Ertragserwartung für Aktien für das Jahr 2021 ist mit 7,0 Prozent am höchsten. Der Wert ist höher als der langfristige Wert von 6,5 Prozent. Ähnlich ertragsreich schätzen die Professionals die Erträge für Alternative Anlagen ein, für 2021 mit 6,0 Prozent, langfristig 4,9 Prozent.

Die optimistischste Schätzung für die Aktienmarktentwicklung 2021 stammt unter anderem von DJE, die dies mit der expansiven Geldpolitik der Notenbanken und den damit möglichen Liquiditätsströmen in den Aktienmarkt begründen. Die konservativste Einschätzung für die Aktienentwicklung in diesem Jahr vertritt das Bankhaus Spängler. Die Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität ist nach Einschätzung der Salzburger mit der Kapitalmarktentwicklung der vergangenen drei Quartale zu einem guten Teil eingepreist. Jegliche Verzögerung im wirtschaftlichen Erholungsverlauf trage allerdings das Potential zu erneuten Rückschlägen an den Märkten.

Bei Liquiditäts- und Rentenanlagen bewegen sich die Ertragsschätzungen auf tiefem Niveau. Zwar zeigen die langfristigen Erwartungen eine gewisse Erholung, ein realer Werterhalt ist jedoch in der Erwartung der Befragten damit nachhaltig nicht erreichbar.