Mit dem Female Catalyst Fund kommt der erste auf Gründerinnen ausgerichtete Venture-Capital-Fonds auf den deutschen Markt. Aufgelegt wird der Fonds selbst von zwei Gründerinnen: Gesa Miczaika und Bettine Schmitz haben sich 2018 gemeinsam mit der Investorin Fabiola Hochkirchen zusammengeschlossen und Auxxo Beteiligungen ins Leben gerufen. Nun folgt der Fonds, welcher bereits ein Volumen von 15 Millionen Euro fasst.
Der Schwerpunkt liegt bewusst auf Unternehmensgründerinnen. Es wird ausschließlich in Teams mit mindestens einer Frau investiert, diese müssen mindestens 20 Prozent der Gründeranteile halten. Seit dem Start haben sich Schmitz und Miczaika mit dem Fonds bereits an sechs Start-ups in unterschiedlichen Branchen beteiligt.
Prominente Namen für den Fonds
Unter den ersten Investoren und Investorinnen überwiegt der weibliche Anteil. Über 60 Prozent von ihnen sind Frauen, darunter etwa die Start-Up-Gründerin Verena Pausder, Douglas-Chefin Tina Müller, Honeypot-Gründerin Emma Tracey oder die ehemalige Lufthansa-Finanzchefin Simone Menne. Unter den Limited Partners finden sich außerdem Investoren bekannter Venture-Capital-Fonds wie Cherry Ventures und 468 sowie Jens Lapinski von Angel Invest oder Karen Wilden-Weber und Martin Weber von HV Capital.
Der Fonds und Auxxo wollen der „männlich dominierten Venture Capital-Branche Starthilfe beim Erreichen von Geschlechterparität geben“. Die Investmentkomitees der meisten Fonds würden zum Großteil noch aus Männern bestehen, gleichzeitig wachse der Wunsch nach mehr Diversität in ihrer Eigentümerstruktur.
Gründerinnen würden über den erschwerten Zugang zu Kapital und Netzwerken klagen, obwohl die überdurchschnittlich gute Performance von Gründerinnen statistisch erwiesen sei. „Wir sehen uns als Brücke zwischen der klassischen VC-Welt und den Gründerinnen. Wir sind das Tag-Team für die Gründerinnen und unterstützen sie beim Zurechtfinden auf dem VC- und Startup-Parkett“, sagt Bettine Schmitz.
Die Mathematikerin Schmitz hat nach Stationen in der Londoner Strategieberatung OC&C und im Produktmanagement über sieben Jahre als Investorin beim Axel Springer Plug & Play Accelerator gearbeitet. Die promovierte Volkswirtin Miczaika war nach ihrer Zeit in Strategieberatungen wie der Boston Consulting Group beim Limousinen-Unternehmen Blacklane für das internationale Wachstum mitverantwortlich und hat sich 2015 als Digitalberaterin selbständig gemacht. Sie ist die stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Deutschen Startup-Verbandes und Mitglied des Beirats Junge Digitale Wirtschaft.