Die Aufarbeitung der bereitgestellten Informationen durch intuitive Bedienbarkeit der Software und eingängige Grafiken geht damit Hand in Hand. Und leitet mich zum nächsten Punkt: Verständlichkeit. Finanzen sind komplex. Daher ist es besonders schwer aber auch so besonders wichtig, die Zusammenhänge für jedermann verständlich darzustellen. Carl Richards ist berühmt geworden für seine Bleistiftskizzen. Mit einfachsten Zeichnungen hat er auf Papierservietten seinen Kunden die Finanzwelt erklärt. Aber nicht jeder Berater hat die Kreativität und das zeichnerische Talent von Richards. Software kann hier einen enormen Mehrwert liefern.
So kann beispielsweise eine Landkarte dazu dienen, zu zeigen, wo das Vermögen des Kunden momentan investiert ist. Die Möglichkeit sich von der Weltkarte auf Länderebene zu zoomen und wieder zurück ist nicht nur informativ, sondern bedient auch das spielerische Element, das eine gute Software haben muss. Ziel muss sein, dass der Kunde Spaß an der Beschäftigung mit seinen Finanzen hat. Er muss genauso viel Lust haben, seine Finanz-App zu öffnen wie den Auto-Konfigurator von Porsche. Einfach mal schnell durchscrollen „Wieviel Geld habe ich gerade?“, „Wie sehen meine Finanzen aus, wenn ich mir die Finca in Mallorca doch jetzt schon kaufe?“, „Was wäre wenn...?“
Verständlichkeit und Transparenz sind für mich zwei Seiten derselben Medaille. Transparenz zahlt aber in noch höherem Maß auf das Konto Vertrauen ein. Aktuell herrscht aus meiner Erfahrung bei den meisten Kunden zumindest latent ein gewisses Misstrauen gegenüber der Finanzindustrie. Geschürt durch die Finanzkrise und etliche Anlageskandale sowie die mediale Berichterstattung. Nicht nur, weil der Gesetzgeber sie dazu zwingt, sondern im eigenen Interesse muss sie dem Kunden mit transparenten Informationen wieder davon überzeugen, dass er nicht irgendwie über den Tisch gezogen wird.
Eine Software kann dazu unter anderem mit einer klaren Aufstellung aller Kosten oder einer Gegenüberstellung der Wertentwicklung der verschiedenen Depots des Kunden bei verschiedenen Banken beitragen. Eine solche Vergleichbarkeit ist der Kunde nicht gewohnt. Und dieses Überraschungsmoment gilt es für sich zu nutzen und das Vertrauen des Kunden so zurück zu gewinnen, dass man ihn für sich einnimmt und sich damit auch seine Loyalität sichert. Bei im Durchschnitt 3,5 Bankverbindungen pro Kunden ein wichtiges Momentum. Ich bin davon überzeugt, dass das (wieder) gewonnene Vertrauen die Gefahren, die eine totale Transparenz im Wettbewerb mit anderen Finanzdienstleistern birgt, bei weitem überwiegen.
Fehlen uns noch zwei der fünf oben genannten Themen: Effizienz und Individualität. Zeit ist heute das kostbarste Gut, gerade bei viel beschäftigten, vermögenden Kunden, die auf Effizienz geradezu getrimmt sind. Hier gilt es, ihm lästige Zettelwirtschaft und zeitaufwendiges Zusammensuchen von Kontoauszügen abzunehmen. Die neuen digitalen Möglichkeiten schaffen hier enormes Zeitsparpotential. Vermögenswerte können auch aufgrund der PSD-2-Richtlinie nun in der Breite schnell und einfach über Schnittstellen in einer Anwendung zusammen geführt und täglich aktuell gehalten werden. Der sonst so gestresste Kunde muss verblüfft sein, wie schnell, simpel und sicher er seine Daten zusammentragen kann und dass er auf Knopfdruck seine Finanzen tagaktuell überblicken kann. Dann wird für ihn aus Datenaggregation und Aktualität ein Erlebnis.