Erich Steinsdörfer vom DSZ „Das Treuhandsiegel wird die Professionalität deutscher Stiftungen erhöhen“

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Wie viel Stunden Arbeit wurden vom DSZ in die Bewerbung gesteckt?

Steinsdörfer: Mitte Juni wurden wir vom Deutschen Stiftungsservice angeschrieben und über das Qualitätssiegel für gute Treuhandstiftungsverwaltung informiert. Daraufhin haben wir die Antragsunterlagen innerhalb eines Monats vorbereitet. Insgesamt hat die Bearbeitung und Fertigstellung der Bewerbung rund drei Arbeitstage in Anspruch genommen.

Was sind Ihrer Meinung nach die Stärken eines Treuhandsiegels?

Steinsdörfer: Die größte Stärke des Qualitätssiegels ist sicherlich, dass es einen verbindlichen Standard für die gute Treuhandverwaltung von Stiftungen setzt. Im Zuge des Antragsverfahrens überprüft die unabhängige Expertenjury die Leistungen des Treuhänders in verschiedenen Bereichen sehr umfassend und genau. Es ist zu wünschen, dass die Vergabe des Qualitätssiegels die Anstrengung aller Treuhänder verstärken wird, noch transparenter und näher am Stifterwillen zu agieren.

Irgendwelche Verbesserungsvorschläge?

Steinsdörfer: Das Antragsverfahren war sehr professionell. Aktuell haben wir keine Verbesserungsvorschläge.

Gibt es bereits Feedback zum Treuhandsiegel, das an die DSZ herangetragen wurde?

Steinsdörfer: Wir sind stolz, zu den ersten Trägern des Qualitätssiegels zu gehören und haben uns über die Gratulationen zu unserer Auszeichnung gefreut. Da die Auszeichnung aber noch ganz frisch ist – die erstmalige Verleihung des Qualitätssiegels fand im festlichen Rahmen am 1. Oktober, am Tag der Stiftungen, statt –, gehen wir davon aus, dass sich das Interesse und Feedback in den nächsten Tagen und Wochen noch verstärken wird.

Was dürfte Ihrer Meinung nach für so manchen Bewerber ein Knackpunkt bei der Siegel-Bewerbung werden?

Steinsdörfer: Wir sind seit Jahren den Grundsätzen guter Stiftungsverwaltung verpflichtet. Weil wir damit einen Stiftungsservice bieten, der sich durch Unabhängigkeit, Kundennähe, Erfahrung und Transparenz auszeichnet, war das Bewerbungsverfahren für uns gut zu schaffen. Schließlich finden sich diese Werte auch in den Vergabekriterien wider. Für andere Bewerber können wir nicht sprechen.

Welche Eindrücke nehmen Sie aus dem Bewerbungsverfahren mit?
 
Steinsdörfer: Das Antragsverfahren ist sehr ausführlich und umfassend, zahlreiche Unterlagen und Dokumente sind einzureichen. Die Leistungen des Treuhänders werden hinsichtlich verschiedener Vergabekriterien überprüft, hierzu gehören die Integrität des Treuhänders, die Einhaltung des Stifterwillens, die Autonomie der Treuhandstiftung, Transparenz, die Organisation und das Rechnungswesen, die Vermögensbewirtschaftung, Gremien und Kontrollbefugnis sowie die Vermeidung von Interessenkonflikten. Wir haben die Einhaltung der Vergabekriterien konkret am Beispiel dreier Treuhandstiftungen, die wir verwalten, nachgewiesen. Beim Bewerbungsverfahren standen uns die Mitarbeiter des Deutschen Stiftungsservice mit Rat und Tat zur Seite.

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