ANZEIGE

Ergebnisorientierte Anlagestrategien So erreichen Investoren konkrete Portfolioziele

Lesley-Ann Morgan, Leiterin Global Strategic Solutions bei Schroders

Lesley-Ann Morgan, Leiterin Global Strategic Solutions bei Schroders Foto: Schroders

Viele Jahre waren diese Themen jedoch völlig abgekoppelt von den benchmarkorientierten Portfolios, die ursprünglich zur Lösung dieser Probleme entwickelt wurden. So ermöglichte die Verwendung von Marktindizes als Referenzwerte für die beabsichtigten Risiken zwar die Segmentierung in praktische Grundbausteine und eine leichtere Überwachung von Portfolios. Dies hatte jedoch auch zur Folge, dass Anleger und ihre Investmentmanager den Begriff „Erfolg“ anders definierten.

Portfolios sollten nicht mehr mit einem abstrakten Marktindex verglichen, sondern auf Grundlage des erzielten Ergebnisses bewertet werden. Dabei werden praktische Ergebnisse als konkrete Portfolioziele festgelegt, und Anleger können somit auf marktbezogene Referenzwerte verzichten und die Erfolgskriterien ihrer Anlageverwalter besser an ihre eigenen anpassen.

Die angestrebten Ergebnisse können in konkrete Zielsetzungen übersetzt werden. In diesem Artikel beschreiben wir eine Methode, mit der gewährleistet wird, dass die Zielsetzungen realistisch sind. Jedoch existieren sie nicht in einem Vakuum. Stattdessen müssen Anleger neben primären und sekundären Zielen auch Toleranzschwellen und Anlagebeschränkungen berücksichtigen. Die Kombination und relative Bedeutung dieser einzelnen Elemente bestimmen letztendlich die Zusammensetzung des Portfolios.

Ob die angestrebten Ergebnisse erreicht werden, hängt von folgenden Faktoren ab:

•    von der Angemessenheit und der Vereinbarkeit der primären und sekundären Ziele;
•    von den Anlagebeschränkungen, die dem Manager/den Managern auferlegt wurden;
•    von der Entwicklung des Marktumfelds im Zeithorizont des Anlegers (einschließlich der Anfangsbewertungen);
•    von der Fähigkeit des Managers, die Ergebnisse durch aktive Management-Entscheidungen zu steuern.

Entwicklung eines ergebnisorientierten Rahmenwerks

Als Grundlage unserer Analyse haben wir ein neutrales Spektrum geschaffen, das auf einer Kombination von fünf Anlageklassen basiert: US-Aktien, globale Aktien, US-Staatsanleihen, Rohstoffe und Cash-Positionen. Diese Vermögensallokation ist nicht zufällig, sondern ein Versuch, das gesamte Universum möglicher Portfolios zu replizieren. Indem wir diese mit konkreten Marktdaten füllen, können wir eine Bandbreite möglicher Ergebnisse festlegen, beispielsweise Renditen, Volatilität, Drawdowns, Erträge oder Kapitalerhalt. Dies zeigt, wie sich Ergebnisse je nach den Gelegenheiten in einer jeweiligen Anlageklasse und im Verlauf der Zeit ändern. Auf diese Weise wird es möglich, realistische Parameter für ergebnisorientierte Portfolios festzulegen.

Mit einem solchen Rahmenwerk kann veranschaulicht werden, dass die Anlageziele und -beschränkungen der Anleger untrennbar miteinander verbunden sind. So lässt sich beispielsweise demonstrieren, welche Renditen mit Portfolios erzielt werden können, die innerhalb gewisser Risikoschwellen positioniert oder in ihrer Kapitalallokation beschränkt sind. Zudem kann es als Werkzeug zur Überwachung ergebnisorientierter Portfolios eingesetzt werden. Die Informationen zum mittelfristigen Marktumfeld werden mit den konkreten langfristigen Zielen kombiniert, was eine intelligente Bewertung der Wertentwicklung des Portfolios ermöglicht.

In den nachfolgenden Ausführungen wird ein Beispiel für ein risikokontrolliertes Wachstumsportfolio dargestellt. Anhand dessen wird erläutert, wie realistische Parameter festgelegt werden können und wie unser Rahmenwerk zur Überwachung der Ergebnisse genutzt werden kann.

Das primäre Wachstumsziel ist in diesem Fall eine konkrete reguläre Portfoliorendite – häufig in Form einer absoluten Rendite oder Überschussrendite gegenüber einem Cash- oder Inflationsindex. Das sekundäre Ziel ist die „Risikokontrolle“. Auch hier kann es wieder unterschiedliche Definitionen geben. So kann das Risiko als Verlusttoleranz, Variabilität / Kontinuität von Renditen oder als eine Kennzahl (z. B. Value-at-Risk) betrachtet werden. In Abbildung 1 wird das Spektrum der Renditen dargestellt, die mit unseren simulierten Portfolios im Zeitverlauf erzielt wurden. Zudem werden einige Zielbereiche für effektive Renditen dargestellt.

Abbildung 1: Häufig können in Fünfjahreszeiträumen keine realen Renditen erzielt werden


1001 simulierte Portfolios für jeden Fünf-Jahres-Zeitraum. Quelle: Bloomberg, Thomson Reuters Datastream und Schroders. Verwendete Indizes: S&P 500 TR, US 10 Year Treasuries, MSCI World, US 1 Week LIBOR und DJ AIG Commodity.

Im gesamten Zeitraum lag der Anteil an Portfolios, die eine angestrebte Rendite von 5 Prozent p. a. über der Inflation erzielten, bei rund 29 Prozent. Der Anteil an Portfolios, die eine angestrebte effektive Rendite von 3 Prozent p. a. erzielt hätten, lag bei 44 Prozent. Bei einer effektiven Zielrendite von 7 Prozent p. a. sinkt die Erfolgsquote auf 18 Prozent. Gemessen an der Erreichbarkeit, stellt eine Zielrendite von 5 Prozent p. a. über der Inflation für aktive Manager ein angemessenes, wenn auch ehrgeiziges Ziel dar. Aus der Abbildung geht jedoch deutlich hervor, dass es trotzdem keine Erfolgsgarantie dafür geben kann, und dass es vermutlich längere Phasen geben wird, in denen das primäre Ziel unrealistisch ist.

Das sekundäre Ziel betrifft das Risiko. Das Ziel besteht darin, das Risiko zu kontrollieren und gleichzeitig das primäre Ziel zu erreichen. Um diesen Aspekt zu analysieren, haben wir alle Portfolios berücksichtigt, die in jedem Zeitraum eine effektive Rendite von über 5 Prozent p. a. erzielt haben, und die Volatilität (Abbildung 2) der jeweiligen Portfolios überprüft.

Abbildung 2: Das Erreichen des primären Ziels kann im Widerspruch mit dem sekundären Ziel stehen


Als erfolgreich werden Portfolios bezeichnet, deren Rendite mehr als 5 Prozent p. a. über der Inflation liegt. 1001 simulierte Portfolios für jeden Fünf-Jahres-Zeitraum. Quelle: Bloomberg, Thomson Reuters Datastream und Schroders. Daten für Fünf-Jahres-Zeiträume, wie auf Achse dargestellt. Verwendete Indizes: S&P 500 TR, US 10 Year Treasuries, MSCI World, US 1 Week LIBOR und DJ AIG Commodity.

29 Prozent der Portfolios erreichten das primäre Ziel; ihre durchschnittliche Volatilität lag bei 8,7 Prozent p. a. Abbildung 2 zeigt jedoch, dass die Volatilitätsspanne sehr groß sein kann. Eine Volatilität von rund 12 Prozent p. a. ist gegebenenfalls nicht akzeptabel und verfehlt somit das sekundäre Ziel.