Ultralockere Geldpolitik Pensionsanleger blicken mit Sorge in die Zukunft

Institutionelle Investoren aus dem Lager der Pensionseinrichtungen in Europa erwarten laut einer Umfrage des Asset Managers Amundi und des Create Research Institute ein Ende der ultralockeren Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken. Darüber hinaus stufen sie steigende politische Risiken und die zunehmende Abschottung einzelner Länder im Welthandel als wichtigste Herausforderungen in den kommenden Jahren ein. An der 2018 durchgeführten Umfrage haben 149 europäische Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung mit 1,89 Billionen Euro Gesamtvermögen teilgenommen.

Danach befragt, welche Faktoren die Entwicklung an den Finanzmärkten wohl über die kommenden drei Jahre hinweg bestimmen werden, verwies die Mehrheit der Befragten (54 Prozent) auf die Zentralbanken, die ihre ultralockere Geldpolitik zurückfahren. 53 Prozent sind mit Blick auf Welthandel und Außenhandelspolitik besorgt, dass Zölle oder Einfuhrbeschränkungen zum Schutz der inländischen Wirtschaft eingeführt werden.

Dazu passt, dass sich jeder zweite Profianleger um die Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft sorgt. Darüber hinaus gaben die Befragten zu Protokoll, dass der weltweit wachsende Schuldenberg in den kommenden Jahren die Finanzmärkte belastet. Vier von zehn Anlegern gehen davon aus, dass der Rückkehr der Inflation die Märkte bestimmen wird. 

Die Umfrageteilnehmer rechnen mit einer Phase steigender Volatilität an den Märkten. Anlagegelegenheiten sieht die Mehrheit in globalen Aktienanlagen, Infrastruktur und Aktien aus den Schwellenländern außerhalb Chinas, während Gold, Hochzinsanleihen und chinesische Aktien als besonders unattraktiv eingestuft werden.

Zwei von drei Befragten (62 Prozent) wollen mehr in Sachwerte investieren und ihr Portfolio über Risikofaktoren steuern (58 Prozent). Dahinter steht oftmals die Überlegung, in Assets mit relativ unkorrelierten Erträgen zu investieren. Jeder dritte Umfrageteilnehmer gab zu Protokoll, er wolle höhere Kreditrisiken in seinem Portfolio akzeptieren. Jeder vierte will Multi-Asset-Produkte einsetzen, um auf diese Weise seine Anlagen breiter zu streuen.

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