ANZEIGE

Emerging-Markets-Anleihen Positive Erträge für 2016

Das Niedrigzinsumfeld spielt Schwellenländeranleihen in die Karten. Investoren auf der Suche nach auskömmlichen Renditen werden hier noch fündig. Nach der Spread-Ausweitung in den ersten Wochen des Jahres liegen die Renditen wieder im Durchschnitt bei über 6 Prozent. Langfristig sieht Ricardo Adrogué vor allem zwei Argumente, die für die Asset-Klasse sprechen: Spread-Verengung und Diversifikation. „Wenn die Anlageklasse reifer wird, dürften sich die Risikoaufschläge gegenüber Industrieländeranleihen verkleinern“, sagt der Leiter Emerging Markets Debt (EMD) bei dem globalen Fixed-Income-Spezialisten Babson. Und die schon heute vorhandenen Diversifikationsvorteile sollten zunehmen, da Schwellenländer mit unabhängigen Zentralbanken und eigener Geldpolitik über die Zeit wahrscheinlich weniger stark mit den Industrieländern korrelieren.

EMD gehört in die strategische Asset Allocation

Daher sollten Schwellenmarktanleihen in einer strategischen Asset Allocation nicht fehlen, meint Brigitte Posch, die bei Babson für Unternehmensanleihen aus Schwellenländern zuständig ist. Für ideal hält sie eine Blend-Strategie, die aktiv die einzelnen Segmente allokiert – wie der Emerging Markets Debt Blended Total Return Fund von Babson. Denn nicht alle reagieren gleich auf bestimmte Entwicklungen. Ein fallender Ölpreis etwa wirke sich sehr unterschiedlich auf die Staatsanleihen einzelner Emerging Markets aus. Und auch Schwellenländer-Währungen und spezifische Unternehmensanleihen sollten sehr unterschiedlich darauf reagieren. Kurzum: Der EMD-Markt ist nicht homogen, die richtige Auswahl ist entscheidend.

Nicht nur langfristig, auch kurzfristig spricht einiges für Schwellenländeranleihen. Posch und Adrogué sehen 2016 gute Chancen für positive Erträge. Vor allem die arg geschundenen Währungen sollten wieder für Auftrieb sorgen. Nach Ansicht Adrogués haben sie zu stark abgewertet und auch für ein weiteres Erstarken des US-Dollars sieht er wenig Spielraum. Ein Treiber für den EMD-Markt ist die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, die die Zinsen in Europa niedrig hält. Aber auch ein langsamer Anstieg der US-Zinsen sollte den Emerging-Markets-Anleihen nicht schaden, schließlich suggeriert er eine Erholung der US-Wirtschaft und damit Kaufkraft für Schwellenland-Exporte. 

Versorgeranleihen aus China und Osteuropa

Auf der Staatsanleihe-Seite sieht Adrogué sehr gute Chancen in Südafrika und Kolumbien: „Zwar belasten die niedrigen Ölpreise Kolumbien und die Minen-Preise Südafrika, dennoch sind beide Länder gut regiert, was sie aus Investmentsicht attraktiv macht.“ Zudem setzt er auf Anleihen von ost- und zentraleuropäischen Staaten, vor allem auf solche mit niedrigen Haushalts- und Leistungsbilanzdefiziten. Auf der Zinsseite nutzt er Gelegenheiten in Asien, speziell in Indien, Thailand und sogar China. „Das langsame Wachstum der Wirtschaft und die Zahl der Länder mit hohem Rating in der Region, könnte zu niedrigeren Zinsen führen“, so der EMD-Experte.

Aussichtsreiche Unternehmensanleihen findet seine Kollegin Brigitte Posch in fast allen Ländern, selbst dort, wo der Ausblick eher negativ ist. „In China zum Beispiel sehen wir Chancen bei großen, wenig verschuldeten Firmen mit stabilen Fundamentaldaten aus dem Versorgerbereich, die von der Umstellung von Kohle auf sauberere Energiequellen profitieren könnten.“ Auch Anleihen von staatlichen osteuropäischen Versorgern findet sie attraktiv oder Bonds von führenden Industrieunternehmen aus Marokko.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen