Die Renditen von Harvard sind jedoch seit einigen Jahren hinter denen der sieben weiteren Ivy League Universitäten – Brown, Columbia, Cornell, Dartmouth, Princeton, Pennsylvania und Yale, die als beste Universitäten der USA gelten –zurückgeblieben. Ein Trend, der sich im vergangenen Geschäftsjahr fortzusetzen schien. Von den Schulen, die ihre Kapitalerträge bekannt gegeben haben, meldete das Dartmouth College eine Rendite von 47 Prozent, während die University of Pennsylvania eine Rendite von 41 Prozent erzielte.
Narvekar räumte die „Opportunitätskosten für das Eingehen geringerer Risiken" bei den Investitionen von Harvard im Vergleich zu den anderen Universitäten ein. „In den letzten zehn Jahren ist die HMC geringere Risiken eingegangen als viele unserer Konkurrenten, und die Festlegung des richtigen Risikotoleranzniveaus für die Universität in den kommenden Jahren ist eine wesentliche Aufgabe des Managements", erklärte er.
Im Jahr 2018 bildete die HMC eine Risikotoleranzgruppe, um zu prüfen, wie die Stiftung mehr Risiken eingehen kann, während sie gleichzeitig die finanzielle Positionierung von Harvard und den Bedarf an Haushaltsstabilität berücksichtigt. Unter Narvekars Leitung hat die HMC ihre Anlagen in natürlichen Ressourcen, Immobilienmärkten und öffentlichem Beteiligungskapital drastisch reduziert, während sie ihr Engagement in Hedgefonds und Private Equity erhöht hat.
Narvekar warnt trotz des jüngsten Erfolgs, dass man nicht erwarten sollte, dass das Harvard-Stiftungsvermögen jedes Jahr so hohe Renditen erzielt. „Es wird unweigerlich negative Jahre geben, daher ist es wichtig, die Risikotoleranz zu verstehen", so Narvekar und ergänzte „Wichtiger ist, dass unser Team, unser Investitionsprozess und unsere Analytik, unsere Organisationsstruktur, unsere Kultur und unsere abgestimmten Anreize der HMC den Rahmen für langfristigen Erfolg bieten."