VV-Fonds: „Einige Ampeln auf rot“

Simone Müller-Esche, MET Finanz

Simone Müller-Esche, MET Finanz

PRIVATE BANKING MAGAZIN.de: Schwellenländer am Wendepunkt, politische Börsen, Götterdämmerung am Rentenmarkt. Wie haben Sie sich mit dem MET Fonds-Vermögensmandat gegenwärtig aufgestellt?

Simone Müller-Esche: Einige Ampeln unserer Index-Ampel-Matrix sind auf rot gesprungen, insbesondere für Schwellenländer und vor allem für Asien. So sind wir seit der zweiten Junihälfte von einer offensiven zu einer ausgewogenen Aufstellung übergegangen. Unsere Strategie lässt sich gut mit einem Bild aus der Fußball-Welt erklären: Einige offensive Spieler sind derzeit auf der Reservebank, weil wir in der momentanen Phase eine defensivere Taktik vorziehen.

PRIVATE BANKING MAGAZIN.de: Wie viele Spieler sind derzeit bei Ihnen aktiv?

Müller-Esche: Momentan haben wir rund 15 Spieler auf dem Platz. Üblicherweise sind es bis zu 30 Fonds, weil wir das Risiko eines Einzelinvestments möglichst klein halten wollen

PRIVATE BANKING MAGAZIN.de: Gibt es Stammspieler?

Müller-Esche: Ja. Etwa der FvS Multiple Opportunities, Frankfurter AF für Stiftungen, der M+G Optimal Income, aber auch der Kapital Plus, Acatis Gané Value Event und Bantleon Opportunities, die seit dem Start im Oktober 2011 allokiert sind.

PRIVATE BANKING MAGAZIN.de: Wie schnell können Sie auf Marktentwicklungen reagieren?

Müller-Esche: Nachhaltige Trendwechsel vollziehen sich im Markt in aller Regel nicht von heute auf morgen, sondern entwickeln sich über einen längeren Zeitraum von mehreren Tagen oder gar Wochen. Wenn es aber zu Kauf- oder Verkaufssignalen kommt, können wir taggleich reagieren. Die besonnene Vorgehensweise macht sich zudem in einer spürbar geringeren Volatilität bemerkbar.

PRIVATE BANKING MAGAZIN.de: VV-Fonds haben in ihrer Anlagestrategie große Freiheiten, sie können sich im Extremfall von offensiv bis defensiv positionieren. Bringen solche Chamäleon-Eigenschaften für Ihre Mannschaftsaufstellung keine Schwierigkeiten mit sich?

Müller-Esche: Von ihrer möglichen taktischen Bandbreite machen viele VV-Fonds gar nicht so oft Gebrauch, wie man meinen könnte. Letztlich ist für uns das Ergebnis des Fonds relevant, also die Frage, ob eine gute Rendite bei überschaubarer Volatilität erzielt wird. Erst wenn ein Fonds nicht mehr nachvollziehbar schlechte Performancezahlen abliefert, nehmen wir ihn vom Spielfeld

PRIVATE BANKING MAGAZIN.de: Sie hatten als Marketingtool anfangs eine Festzins-Option angeboten. Passen solche Garantien eigentlich zur Investmentfonds-Idee?

Müller-Esche: Ich denke schon. Da es sich bei unserem Fonds letztlich um ein eher defensives Investment handelt, glauben wir, dass es dem vorsichtigen Anleger sehr entgegen kommt, wenn er zunächst mit der einen Hälfte seines Investments sozusagen die Fondsstrategie testen kann, um dann nach einem Jahr, wenn er vom Fondsergebnis überzeugt ist, die zweite Hälfte nachlegen zu können. Die Möglichkeit, auf der einen Seite einen attraktiven Festzins und auf der anderen Seite die Top-Vermögensverwalter unter einem Dach zu erhalten, wurde in den letzten beiden Jahren sehr gut angenommen. Darum planen wir eine Neuauflage für den Herbst dieses Jahres.

PRIVATE BANKING MAGAZIN.de: Im Herbst, genauer gesagt im Oktober, läuft auch Ihre nächste Investment-and-more-Roadshow an. Das „More“-Thema referiert Mentaltrainer Thomas Baschab. Wie sind Sie auf ihn gekommen?

Müller-Esche: Er war bereits letztes Jahr der "More-Trainer" auf unserer Tour. Mit unserer Veranstaltung wollen wir das Prinzip Wissen und Können nicht nur auf die vorgestellten Produkte, sondern auch auf den Beratungsalltag anwenden. Als Mental-Coach zahlreicher Olympiasieger und Weltmeister konnte Thomas Baschab eine herausragende Resonanz bei unseren Besuchern erreichen. Feedbacks wie etwa das eines Teilnehmer, anschließend das Jahresendgeschäft seines Lebens erzielt zu haben, waren keine Ausnahme - sondern eher die Regel.


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