Verbriefte Versicherungen „Eine Vulkan-Anleihe macht Hoffnung“

Nehmen Sie eigentlich das Dollar-Risiko in Kauf?

Matthes: Nein, wir wollen unser Fremdwährungsbudget nicht dadurch belasten. Deshalb nutzen wir währungsgesicherte Euro-Klassen, auch wenn das natürlich den Währungs-Hedge kostet. Wobei die Sicherungskosten zuletzt kräftig gesunken sind. Der Markt hat aber per Definition ein gewisses Konzentrationsrisiko, nicht nur der Währung nach.

Welches wäre das?

Matthes: Er bezieht sich stark auf US-Risiken, speziell auf Florida und Wind. Eine künftig noch breitere Diversifizierung der Ereignisrisiken würde dem Markt guttun. Wobei eine kürzlich aufgelegte Vulkan-Anleihe Hoffnung macht, dass es in die richtige Richtung geht. Andererseits ziehen derzeit viele Menschen von Kalifornien und New York in Staaten wie Texas und Florida. Mit diesem Exodus erhöhen sich die versicherten Werte aus Hurrikan-Risiken zunächst erstmal weiter.

Durch den Klimawandel müsste der Markt aber insgesamt stark wachsen, oder?

Matthes: Na ja, das möchten man vielleicht meinen. Aber es ist auch paradox. Die Zeitreihen legen nicht nahe, dass Schadensfrequenzen und adjustierte -höhen steigen. Das Einzige, was wirklich zugenommen hat, sind die Waldbrände. Aber da müssen wir leider davon ausgehen, dass das ein menschengemachter Trend ist. Fahrlässigkeit, Misswirtschaft und Brandstiftung wirken begünstigend.

Mit welchen Renditen kalkulieren Sie derzeit nach Kosten?

Matthes: Die Anleihen selbst bringen im Dollar etwa bis zu 6 Prozent. Davon ziehen wir kalkulierte Verluste von 250 Basispunkten ab. Das liegt oberhalb der realisierten Verluste unseres relevanten Portfolios. Wenn nach Währungssicherung und Kosten eine Nettorendite von 2 Prozent erreicht wird, ist das im aktuellen Marktumfeld eine auskömmliche Risikokompensation, die in anderen Segmenten nur schwer erzielbar ist.