Eine Bank für Fintechs Startup Initium ist selbst noch unterfinanziert

Die Initium-Gruppe richtet sich an Unternehmen in disruptiven Sektoren wie Finanztechnologie, Blockchain oder Computerspiele.

Die Initium-Gruppe richtet sich an Unternehmen in disruptiven Sektoren wie Finanztechnologie, Blockchain oder Computerspiele. Foto: Screenshot

Die Anzahl der Banken und Sparkassen in Europa ist in den vergangenen 10 Jahren kontinuierlich auf zuletzt 6250 (Stand 2017) gesunken. Zum Vergleich: 2008 lag die Zahl der Kreditinstitute laut dem Europäischen Bankenverband EBF noch bei 8525. Doch diese Entwicklung ist keine Einbahnstraße, wie die Pläne der Initium-Gruppe zeigen, die die Bankenlandschaft nun aufrollen möchte.

Initium ist lateinisch und bedeutet „der Anfang“. Das junge Unternehmen bezeichnet sich vollmundig als multinationalen Finanzdienstleister, der sich auf traditionellen Banklösungen für Unternehmen spezialisiert habe, „die in der neuen digitalen Wirtschaft tätig sind“. Das Unternehmen hat am vergangenen Dienstag seinen offiziellen Start bekannt gegeben. 

Die Initium-Gruppe richtet sich an Unternehmen in disruptiven Sektoren wie Finanztechnologie, Blockchain oder Computerspiele, deren Bedürfnisse nach Einschätzung des Marktneulings im Bankgeschäft „von den etablierten Finanzinstituten häufig nicht ausreichend bedient werden“. Initium will nun Banklizenzen für die Schweiz, Liechtenstein, das Vereinigte Königreich, Israel und Singapur beantragen und den Geschäftsbetrieb im ersten Quartal 2020 aufnehmen. 

Der Anfang ist gemacht 

Bei der eigenen Finanzierung vertraut Initium auf einen Mix aus Private Equity, institutioneller Finanzierung und einem Security Token Offering (STO). Bei Letzterem handelt es sich um ein digitales Instrument zur Geldbeschaffung. Die erste Finanzierungsrunde will Initium im dritten Quartal 2019 abschließen. Das Fintech will das eingeworbene Kapital nutzen, um seine Infrastruktur aufzubauen und lokalen Kapitalanforderungen zu genügen. 

„Viele Unternehmen in der neuen digitalen Wirtschaft haben Schwierigkeiten einen Bankpartner zu finden, der ihre realen Bedürfnisse versteht und auch willens ist, für sie tätig zu werden“, argumentiert Daniel Spier. Der Gründer und Vorstandschef von Initium bemängelt, dass „die konventionellen Frameworks zur Risikomodellierung, die traditionelle Finanzinstitute verwenden, und deren eher reaktive Ausrichtung werden den Wachstumsbestrebungen dieser neuen Akteure einfach nicht gerecht“ würden.

Die Initium-Gruppe behauptet, sie verfüge über die richtige Mischung aus Banken-Know-how, Branchenexpertise und neuen Technologien, um den Sektor zu unterstützen, das Risiko zu mindern und Kunden anhand der Stärke ihrer Geschäftsszenarien, geschäftspolitischen Grundsätze und Verfahren auszuwählen. Kunden will sie das Einlagengeschäft, die Kartenausgabe und Kartenakquisition, die lokale Abfertigung von Zahlungen sowie Liquiditätsdienste anbieten. 

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