Vom Mining bis zum Verwahrstellenanbieter Ein Investment für die ganze Krypto-Branche

Ein fiktiver Bitcoin

Ein fiktiver Bitcoin: Die Verwahrung der nur in der digitalen Welt existierenden Kryptowährung ist nur ein Teil der reifenden Kryptobranche Foto: Pixabay

Die Hamburger Sutor Bank entwickelt ihre Plattfrom für das Krypto-Banking gemeinsam mit Partnern weiter in Richtung Universalplattform für das Banking des digitalen Kapitalmarkts – das ist nur eine von zahlreichen Meldungen, die Anleger derzeit über den Krypto-Markt nahezu täglich lesen. Längst gibt es nicht nur sogenannte Miner, die Kryptowährungen schürfen, und Händler, sondern es ist über die gesamte Wertschöpfungskette eine Industrie entstanden: Chip-Designer, Börsen (Handelsplätze), Broker, Bezahl- und Blockchain-Plattformen, Wallets (Verwahrstellen), Investment-Banken, Beteiligungsgesellschaften wie Tokentus Investments, Asset Manager und Vermögensverwalter. Krypto-Assets sind als neue Anlageklasse, auch angesichts niedriger Zinsen und steigender Inflationsraten, nicht mehr wegzudenken.

Darauf haben auch die Zertifikate-Anbieter reagiert: Das Schweizer Wertpapierhaus Leonteq und die ICF Bank haben nun Zertifikate-Lösungen für Investitionen in 18 verschiedene Krypto-Assets in Deutschland und Österreich gelauncht. Damit wird sowohl institutionellen als auch privaten Investoren in der DACH-Region das größte verfügbare Produktuniversum für Zertifikate auf Krypto-Assets, die in verbriefter Form gehandelt werden können, eröffnet.

Das durch die Bafin gebilligte Basisprospekt ermöglicht es, Partizipationszertifikate weit über die bekannten Vertreter Bitcoin und Ethereum hinaus anzubieten. Das Produktportfolio der Tracker erstreckt sich über die Krypto-Assets Aave, Algorand, Bitcoin, Bitcoin Cash, Cardano, Chainlink, Cosmos, EOS, Ethereum, Ethereum Classic, Filecoin, Litecoin, Maker, Polkadot, Ripple, Stellar, Tezos und Uniswap. Diese decken momentan rund 76 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung aller Krypto-Assets ab. Die Tracker-Zertifikate auf diese Kryptowährungen werden als börsennotierte Produkte an der Börse Frankfurt Zertifikate (Open Market) gehandelt.

Innovativ ist auch Vontobel: Nachdem es von der Schweizer Investmentbank bereits einen Blockchain-Technology-Index gibt, soll nun auch ein strukturiertes Anlageprodukt auf Krypto-Aktien und -Währungen geboten werden. Das Ziel von Vontobel war es, einem Index zu kreieren, der die gesamte Wertschöpfungskette der Krypto-Wirtschaft abbildet. Durch den Kauf nur eines Produkts sollen Anleger davon partizipieren können, ohne dafür ein Depot bei einer Krypto-Börse oder Krypto-Bank eröffnen zu müssen.

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Mit dem neuen Partizipationszertifikat von Vontobl auf den Solactive Smart Crypto Index (ISIN: DE000VQ8SSC7) können Vermögensverwalter/Anleger mit einem Indexzertifikat in die 20 wichtigsten Aktien des Krypto-Sektors und die fünf bedeutende Kryptowährungen investieren. Der Solactive Smart Crypto Index steht für die gesamte Wertschöpfungskette aus Krypto-Minern, Krypto-Chip-Designern, Krypto-Börsen, Krypto-Payment-Plattformen, Blockchain-Plattformen, E-Commerce-Plattformen, Investmentbanken, Asset Manager und Verwahrstellen. Ziel ist, die jeweils führenden Unternehmen der genannten Branchensegmente im Solatictiv Smart Crypto Economy Index abzubilden. Dabei wird nach den Marktführern in den jeweiligen Segmenten gesucht. Der Indexanbieter sieht sich hierzu deren Beteiligung am Krypto-Geschäft vor allem in Bezug auf ihre jeweiligen Umsätze an. Ein weiteres Kriterium sind die finanziellen Kennzahlen: Es kommen nur die Unternehmen in den Index, die auch hinsichtlich den Kenngrößen freier Cashflow, Umsatzwachstum, Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, Gewinnmarge und Cash Position zu den Besten gehören.

Krypto-Assets als Anlageform, aber auch in der konkreten Anwendung gewinnen einen immer stärkeren Zulauf bei Privatanlegern, aber auch und gerade im Bereich institutioneller und vermögender Anleger. Die Branche kommt aus der Nische und erreicht den Mainstream. Die Investmentbank Goldman Sachs überschrieb kürzlich eine Studie zum Thema Kryptowährungen mit der Fragestellung, ob Krypto eine neue Asset-Klasse sei. Immerhin würden es Bitcoin, Ether, Litecoin, XRP, die Fantasy-Währung Dogecoin und weitere Hunderte von Krypto-Assets zusammen auf eine Marktkapitalisierung von rund 2 Billionen Dollar. An Kryptowährungen kommt wohl kein Vermögensverwalter mehr vorbei. Es ist eine Art digitales Gold einer neuen Anleger-Generation.

Auch internationale Zentralbanken haben mit der Konzeption und Entwicklung von elektronischem Zentralbankgeld begonnen. Am weitesten scheint im Moment China zu sein. Der E-Yuan befindet sich bereits in der Erprobungsphase, und mit einem breitflächigen Einsatz ist zu den Olympischen Winterspielen im kommenden Jahr zu rechnen. Nicht auszuschließen ist dabei, dass Staaten, wie China, versuchen werden, die von ihnen nicht kontrollierten Kryptowährungen wie Bitcoin zu verdrängen oder den Gebrauch im jeweiligen Hoheitsgebiet einzuschränken.

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