125 Regionalbanken geben Auskunft Eigendepots gewinnen an Bedeutung

Seite 2 / 2

Alternative Assets zeichnen sich durch eine geringere Wechselwirkung zu klassischen Titeln wie Aktien und Anleihen aus. Hierdurch kann eine Diversifikation bei Rendite-Risiko-Profil erreicht werden. Bereits heute investiert eine Mehrheit der Banken (54 Prozent) in alternative Geldanlagen, weitere 11 Prozent planen den Einsatz für die Zukunft. Die investierenden Institute setzen zu großen Teilen auf den Bereich Immobilien.

Dieser Basiswert steuert 75 Prozent zum Volumen der Alternativen Assets bei. Infrastruktur (13 Prozent),  Private Equity (7 Prozent) und Private Debt (4 Prozent).

Regulatorik und Reporting-Anforderungen größte Hemmnisse

Obgleich alternativen Anlageklassen eine hohe Attraktivität bescheinigt wird, sind diese im Portfolio der meisten Primärbanken noch ein Nischenaspekt: Rechnet man Immobilieninvestitionen (beispielsweise Fonds) heraus, sind lediglich 2 Prozent des durchschnittlichen Depot-A in Segmenten wie Private Equity, Infrastruktur und Private Debt investiert.

Gründe hierfür sind neben einer mangelnden Verfügbarkeit im Verbund insbesondere Reporting–Anforderungen und regulatorische Hemmnisse. 75 Prozent der Befragten erachten das aufwendige Reporting als einen Hauptgrund für den bisher geringen Anteil im Eigenhandel. 73 Prozent sehen regulatorische Hemmnisse als Problem an. Als drittwichtigster Gegengrund wird die Illiquidität der Anlage bewertet, 48 Prozent sehen dies als Hemmnis. Alle übrigen Faktoren (beispielsweise fehlendes Angebot, komplexer Marktzugang) werden als deutlich weniger problematisch betrachtet.

Entsprechend ist eine Hauptanforderung an betreuende Asset-Manager, dass der Verwaltungsaufwand für Banken in den Punkten Regulatorik und Reporting über entsprechende Services, Schnittstellen und Tools größtmöglich reduziert wird.

Alternative Basiswerte mit unterschiedlicher Attraktivität

Banken bevorzugen Immobilien und Infrastruktur als Basiswerte alternativer Vermögensklassen. Etwa drei Viertel (74 Prozent) erachten Immobilien als (sehr) attraktiv, bei Infrastruktur sind es 73 Prozent. Private Equity (41 Prozent) und Private Debt (17 Prozent) liegen deutlich dahinter.

Insgesamt entsteht eine Wechselwirkung bei der Bewertung der Basiswerte mit den jeweiligen Anteilen am Depot-A. Erfahrungen mit Private Debt haben beispielsweise weniger Banken gesammelt als mit Immobilienfonds, wodurch sich zumindest ein Teil des Unterschieds erklären lässt.

Betreuung des Assett ebenso wichtig wie Produktangebot

Ein qualitativ hochwertiger Auswahlprozess ist der wichtigste Faktor bei der Wahl des Asset–Managers. 85 Prozent sehen diesen Aspekt als (sehr) wichtig an. Nahezu auf gleichem Niveau (84 Prozent) wird auch die Betreuung und Beratung der institutionellen Investoren bewertet. Weniger wichtig ist den Banken eine Spezialisierung auf alternative Assetklassen (62 Prozent), sowie das Anbieten individueller Lösungen (43 Prozent).

Zusätzlich zu den Anforderungen an den Asset-Manager, haben auch diverse Zusatz–Services eine hohe Relevanz: Neben Unterlagen in deutscher Sprache sind insbesondere eine Unterstützung bei der Risikoermittlung sowie Reporting-Tools von sehr hoher Bedeutung (jeweils 89 Prozent). Weniger wichtig sind Gesamtportfolioanalysen (48 Prozent) sowie Kapitalmarktkonferenzen, wie beispielsweise Webinare (37 Prozent).

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen